Symbolbild: Cisco

Gemäss dem Global Innovation Index 2022 ist die Schweiz das innovativste Land der Welt – vor den USA und Schweden. Sehen das auch die IT-Fachkräfte so? Im Rahmen einer weltweiten Studie bei über 18‘000 Führungskräften hat Censuswide im Auftrag von Cisco auch 600 CIOs, EntwicklerInnen und IT-Entscheidungskräfte in der Schweiz befragt, was für sie die Innovations-Trends 2023 sind. Die Selbst- und Fremdeinschätzungen im Rahmen der "State of Global Innovation»-Studie" bestätigen das Bild vom Innovations-Weltmeister Schweiz: 95 Prozent halten ihr eigenes Unternehmen für innovativ und sogar 96,5 Prozent ihre Partner und Konkurrenten. Dabei erwarten 86 Prozent einen "hohen Standard" für das, was sie für wirklich innovativ halten. Doch 80 Prouent der Schweizer Befragten sind auch der Meinung, dass das Wort "Innovation" überstrapaziert wird (weltweit sind es 60 Prozent).

Zwei Drittel der Schweizer Unternehmen planen in den nächsten zwölf Monaten zwischen 6 und 20 Prozent des Jahresumsatzes in Innovationsprojekte zu investieren. Und 92 Prozent der Unternehmen wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren ihr Budget für Innovationsprojekte aufstocken. 55 Prozent der Schweizer Unternehmen geben an, dass es bei einem Innovationsprojekt weniger als ein Jahr dauert, um von der Ideenphase zur Umsetzung zu gelangen. Mit diesem Tempo steht die Schweiz im weltweiten Vergleich – 61 Prozent setzen ihre Innovationsprojekte in weniger als einem Jahr um – leicht unterdurchschnittlich da. Der Erfolg von Innovationen wird hauptsächlich über betriebliche Effizienz (18 Prozent), mehr Einnahmen oder weniger Ausgaben (17 Prozent) sowie Produktivitätssteigerungen (17 Prozent) gemessen.

Oberste Priorität bei Investitionen in technologische Innovationen haben bei den Schweizer Unternehmen die IT-Infrastruktur (41 Prozent), gefolgt von Cybersicherheit (15 Prozent) und Cloud und Rechenzentrum (13 Prozent). Zudem profitieren 84 Prozent der Unternehmen derzeit laut der Studie von innovativen Möglichkeiten, ihre Geschäftsabläufe nachhaltiger und energieeffizienter zu gestalten. Und für die nächsten fünf Jahre erwarten die befragten Führungskräfte bei folgenden Technologien die grössten Auswirkungen auf ihr Unternehmen: Generative KI (30 Prozent, weltweit sind es 41 Prozent), Cybersecurity Mesh - CSMA (28 Prozent), Web3 (27 Prozent), Quantencomputer (27 Prozent). Bereits heute nutzen 85 Prozent der Unternehmen der Umfrage zufolge künstliche Intelligenz (KI) oder maschinelles Lernen (ML).

Eine bedeutende Rolle als Plattform für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie für betriebliche Effizienzgewinne spielt gemäss dem Report das Netz der Unternehmen. Über 85 Prozent der befragten Schweizer CIOs geben das in der Umfrage an – und glauben auch, dass Netzwerke der nächsten Generation die Innovation erleichtern werden.

Als Innovationen nennen die Schweizer IT-Fachkräfte hauptsächlich neue Produkte sowie neue Funktionen oder Verbesserungen bestehender Produkte und Dienstleistungen. Die grösste Herausforderung für Innovationen sehen sie bei den Beschränkungen von Tools und Technologien, beispielsweise bei der Integration von Drittanbietern. Weiter genannt werden unklare Geschäftsstrategien und sich konkurrierende Prioritäten – sowie fehlendes Budget und mangelnde Skills.

Die Umfrage zu den Innovations-Trends 2023 wurde in 34 Ländern durchgeführt. Bemerkenswert ist, dass in der Schweiz die Bedeutung von Innovationen stärker im gesellschaftlichen Kontext gesehen wird als überall sonst: Gemäss 46 Prozent der IT-Fachkräfte sollen Innovationen der Unternehmen nämlich auch ein Bedürfnis der Gesellschaft befriedigen. Oder mit anderen Worten: Die Gesellschaft erwartet von der Schweizer Wirtschaft Innovationen. Schliesslich will man ja den Innovations-Spitzenplatz verteidigen.

Über die Umfrage:
Die weltweite Studie "State of Global Innovation" wurde von Censuswide im Auftrag von Cisco durchgeführt. Sie basiert auf einer Befragung von 18'400 CIOs, EntwicklerInnen und IT-Entscheidungskräften, darunter 600 aus der Schweiz. Sie stammen aus folgenden Ländern: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Italien, Grossbritannien, Spanien, Schweden, Israel, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien, Indien, China, Japan, Hongkong, Korea, Malaysia, Vietnam, Philippinen, Singapur, Taiwan, Thailand, Indonesien, Australien, Neuseeland, Argentinien, Brasilien, Chile, Peru, Kolumbien, Costa Rica, Mexiko, Kanada und USA. Die Daten wurden zwischen dem 12. und 28. April 2023 erhoben.