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Vergangenes Wochenende hatten mehrere deutsche Nachrichtenportale eine
Kampagne gegen Adblocker gestartet. Unter anderem Golem.de, Spiegel Online, Zeit Online und Süddeutsche.de wollen verhindern, dass ihnen durch Software, die die Anzeige von Bannern, von Pop-ups und von Videowerbung verhindert, Einnahmen verloren gehen. Die erste Wirkung ist bereits eingetreten - allerdings in die falsche Richtung.

Denn nicht die Verlage, sondern die Hersteller der Block-Software haben von der Kampagne profitiert. AdblockPlus vermeldete am Dienstag auf Twitter, dass die Spenden am Montag um 167 Prozent angestiegen seien und die Installationen um 129 Prozent. «Danke für euren Aufruf, liebe Verlage!», heisst es im Tweet.

Die Softwarehersteller sehen das Problem bei der geblockten Werbung nicht bei ihnen, sondern vielmehr in der Werbeindustrie. «Die Onlinewerbeindustrie ist leider zu einem grossen Teil noch nicht innovationsfreundlich genug, um sich auf Alternativen zu blinkenden Bannern einzulassen», teilte Adblock-Plus-Mitbegründer Till Faida in einem Blogeintrag mit. «Der Grund ist, dass viele das Internet nicht verstanden haben und einfach das Konzept der TV-Werbung (maximale Aufmerksamkeit erzeugen) kopieren.»

Nutzer würden sich im Internet aber nichts aufzwingen lassen und selbst entscheiden, wann und welche Art von Werbung sie bereit seien zu akzeptieren, so Faida. Das Unternehmen hat deshalb die Acceptable-Ads-Initiative ins Leben gerufen, um einen Kompromiss zwischen Internetnutzern und Verlagen zu finden. Wer die Standards der Initiative einhält, dessen Anzeigen werden in den Standardeinstellungen des Programms nicht geblockt.



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