Das Sicherheitsunternehmen Zimperium hat auf der Hackerkonferenz Defcon ein "Hacker-Tool" für Android-Smartphones vorgestellt, berichtet Forbes. Mit dem Android Network Toolkit, kurz Anti, können Nutzer Penetrationstests durchführen. Damit lassen sich grundsätzlich eigene Netzwerke und Rechner auf Sicherheitslücken überprüfen. Doch "Anti" könnte auch missbräuchlich verwendet werden.

Über die App können unterschiedliche Angriffe durchgeführt werden, die mit bisherigen Penetrationstests nur vom Desktop-Rechner aus möglich gewesen seien. Mit der Android-Software wollen die Entwickler einen besonders einfachen Penetrationstest für die Massen anbieten, was ihnen laut ersten Testern auch gelungen sei. Zunächst können mit Anti ungesicherte WLANs samt darin befindlichen Rechnern aufgespürt werden. Danach stehen verschiedene Angriffsmöglichkeiten zur Auswahl.

Hat man ein Gerät ausgewählt, sollen sich per Knopfdruck beispielsweise Man-in-the-Middle-Attacken durchführen lassen. Auch auf iPhone und Android können Angriffe gestartet werden. Für Windows-Rechner bringt die App zudem einen Trojaner mit, über den man unter anderem Screenshots auf infizierten Rechnern machen, das CD-Laufwerk bedienen oder den Taschenrechnern öffnen kann. Die Entwickler greifen dafür auf Exploits zurück, die auf Seiten wie Metasploit oder ExploitDB veröffentlicht werden.

Dass die App auch missbräuchlich eingesetzt werden könnte, ist den Entwicklern bewusst. In den Nutzungsbedingungen ist vorgeschrieben, dass sie nur für die vorgesehenen Tests des eigenen Netzwerks genutzt werden darf. Dass sich Angreifer aber wohl kaum um Nutzungsbedingungen scheren, dürfte auch klar sein. Zimperium bemüht das Sprichwort "Mit großer Macht kommt große Verantwortung", um User an den eigentlichen Einsatzzweck der App zu erinnern.

Es sei zwar ein Risiko, eine solche App zu veröffentlichen, doch gleichzeitig könne man den Nutzern damit auch helfen, ihre Systeme besser zu schützen. Anti soll in den kommenden Tagen als kostenlose Basisversion im Android Market veröffentlicht werden. Eine Version für Unternehmen soll 10 US-Dollar kosten.



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