Apple dürfte die Verträge mit allen vier großen Musiklabels für seinen neuen Online-Musikdienst in Kürze unter Dach und Fach haben. Cnet will von mehreren mit den Verhandlungen vertrauten Personen erfahren haben, dass der Deal mit EMI Music nun unterzeichnet wurde und auch Vereinbarungen mit Universal und Sony kurz bevorstünden. Auch mit Warner habe sich Apple schon seit längerem geeinigt. Mit den Labels im Rücken hätte Apple trotz verspäteten Starts einen großen Vorsprung vor Google und Amazon.

Laut Bericht soll Apple die Verhandlungen mit Sony und Universal bereits kommende Woche abschließen. Damit hätte Apple alle vier großen Labels in der Tasche, um den iTunes Cloud-Dienst an den Start zu bringen. Nutzer könnten mit einem solchen Dienste ihre Musik auf ihre iOS-Geräte und ohne die Musik lokal auf den Geräten abspeichern zu müssen. Mit den entsprechenden Lizenzvereinbarungen müssten Nutzer ihre Musiksammlung nicht einmal auf die Server des Unternehmens hochladen. Stattdessen könnte der Dienst die auf der Festplatte gespeicherten Songs scannen und die entsprechenden Titel über die eigenen Server als Stream anbieten. Google und Amazon haben bereits ähnliche Dienste gestartet, jedoch ohne Lizenzen der Labels.

So müssen Nutzer ihre eigene Musik erst auf die Server von Google und Amazon hochladen, um sie dann auf andere Geräte streamen zu können. Während sich Google nicht mit den Labels einigen konnte, hat man bei Amazon eigene Lizenzen für den Cloud-Dienst nicht für nötig erachtet. Bei Amazon kann man einerseits eigene Musik hochladen, andererseits über Amazon gekaufte Titel streamen. Die Musikindustrie sieht dafür sehr wohl die Notwendigkeit eigener Lizenzvereinbarungen.

Apple könnte seinen iTunes Cloud-Dienst am 6. Juni auf der WWDC vorstellen. Allerdings ist zum Start des Dienstes noch nichts durchgesickert. Seitens Apple und der Musikindustrie schweigt man freilich zu potentiellen Deals und Angeboten. Ebenfalls noch nicht bekannt ist die Preisgestaltung, die sich Apple für seinen Service ausgedacht hat. Apples Vorreiterrolle könnte jedenfalls Google und Amazon dazu bewegen, doch auf die geforderten Lizenzzahlungen der Labels einzugehen. Denn, so sind sich Beobachter einig, im Vergleich einem iTunes Cloud-Dienst mitsamt Lizenzierung werden die Dienste der Konkurrenten deutlich schlechter dastehen.