Google droht Australien (Bild:Archiv)

Der Mutter-Konzern von Google, Alphabet, droht den australischen Behörden, die Suchmaschine vom Netz zu nehmen, sollte Google wegen der Verbreitung von Ihnalten zu Zahlungen an dortige Medienunternehmen verpflichtet werden. Damit reagiert der US-amerikanische Konzern auf Pläne der australischen Regierung für neue Medienrichtlinien, nach denen IT-Riesen wie Alphabet oder Facebook lokalen Medienunternehmen Geld zahlen müssen, so sie deren Inhalte verbreiten.

Gemäss dem Gesetzentwurf wären die Internetriesen dazu verpflichtet, mit Verlagen und Sendern eine Nutzungsgebühr auszuhandeln. Scheiterten die Verhandlungen, würde ein staatlich bestellter Schiedsrichter die Gebühren festlegen. "Sollte diese Fassung der Medienrichtlinien Gesetz werden, dann werden wir keine andere realistische Möglichkeit haben, ausser die Google-Suchfunktion in Australien nicht mehr zugänglich zu machen", deponierte der für Australien und Neuseeland zuständige Alphabet-Manager Mel Silva in einer Anhörung des Senats-Ausschusses.

Der Google-Mutterkonzern Alphabet beendet indes seinen Versuch, entlegene Regionen mit Hilfe von Ballons mit schnellem Internet zu versorgen. Die dafür gegründete Tochterfirma Loon wird geschlossen. "Wir haben keinen Weg gefunden, die Kosten so weit zu senken, dass ein langfristig nachhaltiges Geschäft möglich wird", hiess es seitens Loon-Chef Alastair Westgarth in einem Blogeintrag. Google hatte die grossen Ballons, die monatelang in der Luft bleiben können, bereits im Jahr 2013 vorgestellt. Die Idee war, dass entlegene und dünn besiedelte Gegenden sich auf diese Weise günstiger mit Internet versorgen lassen könnten als mit herkömmlicher Telekommunikationsinfrastruktur. Zwischenzeitlich probierten Google und auch Facebook dafür zudem Drohnen aus, gaben diese Pläne aber relativ schnell auf.