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Nach vier Jahren Entwicklungsarbeit hat der US-IT-Riese IBM nun die Version 10 seiner Datenbank DB2 lanciert. Sie bindet Big-Data-Systeme ein, komprimiert Daten und erlaubt schnellere Abfragen im Data Warehouse. Dazu kündigte Big Blue gleich auch noch Infosphere Warehouse 10 an.

Laut IBM sollen sich mit der neuen Version DB2 !0 die Abfragen mindestens um den Faktor drei beschleunigen lassen. Es sei jedoch mit einigen der 300 Kunden aus der Early-Adopter-Phase im vergangenen Jahr auch schon der Faktor zehn und mehr erreicht worden. Zudem hat IBM auch am Speicher-Bedarf der Datenbank herumoptimiert. Die neue Version bringt mit der Funktion "Multi-Temperature Data Management" denn auch bessere Möglichkeiten, die Daten je nach ihrer Relevanz auf unterschiedlich schnellen und damit auch unterschiedlich teuren Speichermedien vorzuhalten. IBMs Datenbank folgt damit dem von Speicher-Anbietern vorgezeichneten Weg, Daten in einzelnen Schichten ("Tier") abzulegen - von SSDs bis zu Tapes.

Mit dem "Feature Time Travel Query" können Nutzer historische Trendanalysen fahren und zugleich Prognosen für die Zukunft wagen. Die Funktion ist unkompliziert für einzelne Tabellen freischaltbar. Anschliessend lassen sich ehemalige Prognosen mit den tatsächlichen Verläufen abgleichen sowie Prognosen mit Hilfe historischer Daten extrapolieren. Praktisch ist auch, dass die Daten von der Datenbank mit einem Zeitstempel versehen werden: Die darauf zugreifenden Anwendungen müssen sich nicht darum kümmern.

Für bessere Compliance können Zugriffsrechte bei DB2 10 nun auf Grundlage von Zeilen oder Spalten vergeben werden. Auch lassen sich Daten für bestimmte Nutzergruppen maskieren. Dieser Vorgang ist für die darauf zugreifenden Anwendungen transparent. Nützlich ist das laut IBM beispielsweise, wenn Personen mit Kreditkartendaten oder anderen persönlichen Daten arbeiten müssen: In dem Fall lassen sich nur die wirklich erforderlichen Bestandteile anzeigen. Eine Klassifizierung der Daten ist dazu nicht erforderlich.

Der Early Adapter Douglas Informatik & Service GmbH bescheinigt dem neuen IBM-Wurf: "Mit dem neuen Adaptive Compression Feature in DB2 10 konnten wir im Vergleich zur herkömmlichen zeilenbasierten Komprimierung unsere Komprimierungsraten um 15 Prozent verbessern. Darüber hinaus profitieren wir davon, dass wir bei Datenänderungen keine Tabellenreorganisation im Offlinemodus vornehmen müssen, da die Page-basierte Kompression automatisch und dynamisch aktualisiert wird. Dies bringt deutliche Verbesserungen in vielen Bereichen: effizientere Datenbankverwaltung, Einsparungen bei den Speicherkosten und höhere Verfügbarkeit“, so Joachim Müller, DBA/DWA, Douglas Informatik & Service.

Mit dieser Neuankündigung reiht sich der IT-Riese in die Riege grosser Hersteller wie Teradata und Oracle ein, die derzeit eifrig bemüht sind, Schnittstellen für Hadoop-basierte Systeme zu bieten. IBM startet damit quasi einen Frontalangriff auf Oracle.