Facebooks Digitalwährung Libra soll 2020 auf den Markt kommen (Bild: Pixabay/ Geralt)

Jose Manuel Campa, Präsident der Europäischen Bankenaufsicht (EBA), warnt vor grossen Lücken bei der Regulierung von Digitalwährungen. Vor allem auf das von Facebook geplante Kryptogeld Libra müsse besonders geachtet werden, da es für solche von privaten Unternehmen organisierten Cyberdevisen bislang keine ausreichenden Regeln gebe. Sie fielen damit in ein "grosses Loch", so Campa.

Ebenfalls warnende Töne schlägt der deutsche Bundesfinanzminister Olaf Scholz an. "Die Herausgabe einer Kryptowährung muss eine Angelegenheit von Staaten und Zentralbanken sein. Das kann nicht privatwirtschaftlich organisiert werden", sagte er bei einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Gleichzeitig betonte er, dass Vorstösse wie die von Facebook ernstgenommen werden sollten. "Damit ist ja nicht nur eine Debatte über Währungen, sondern über technischen Fortschritt verbunden."

Gegen die von Facebook geplante Cyberdevise Libra laufen Notenbanken, Aufseher und Politiker schon seit längerem Sturm. Wegen der potenziellen Zahl der Nutzer - bei Facebook sind etwa 2,4 Milliarden Menschen registriert - könnte Libra im internationalen Geldsystem langfristig eine wichtige Rolle spielen.