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Geht es nach dem Willen der russischen IT-Security-Firma Kaspersky, so werden Identitäts-Chips unter der Haut schon bald zum Alltag gehören. Das Unternehmen experimentiert jedenfalls damit und stellte ihr Projekt nun auf der Elektronikmesse IFA in Berlin vor.

Mit dem Chip kann sich der Träger identifizieren. Denkbar sind auch Bezahlfunktionen. Nach den Wearables, am Körper tragbarer Technik, sei es „der nächste logische Schritt“, Chips unter die Haut einzupflanzen, sagte der Leiter des Kaspersky-Forschungsteams in Europa, Marco Preuss. Bei dem Projekt steckt der Mikroprozessor in einem zwölf Millimeter langen Glaszylinder, der zwei Millimeter Durchmesser hat. Er wird wie bei einem Piercing unter die Haut des Handrückens implantiert. Es handle sich um einen passiven Chip, der nur bei Energiezufuhr von aussen aktiv werde, und nur einen sehr kleinen Speicher von 880 Bytes habe, erklärte Preuss. Man sei noch in der Experimentierphase: „Wir stehen ganz am Anfang.“

Der Kaspersky-Manager Jewgeni Tschereschnew, der seit einem halben Jahr einen Chip in sich trägt, berichtete über erste Anwendungen: So strecke er einfach nur die Hand aus und seine Bürotür öffne sich ohne Schlüssel. Noch seien zahlreiche Fragen zu klären, dazu gehörten der Nutzen und die Akzeptanz von Anwendungen, die Datensicherheit, aber auch die Stromversorgung der Chips.