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Die Schaffhauser Kletterhalle Aranea+ führt mit der "Climbing Challenge" eine Sensoren-Lösung ein, mit der Sportkletterer Leistungen aufzeichnen, Punkte sammeln und im Wettkampf gegeneinander antreten können. Das von der ZHAW entwickelte System nutzt die drahtlose RFID-Technologie.

Das System "Climbing Challenge" ermöglicht es laut Mitteilung der ZHAW, verschiedene Kletterrouten zu absolvieren und dabei Punkte zu sammeln. Dafür wurden die Wände mit Sensoren ausgestattet und Kletterinnen und Kletterer tragen einen Badge am Handgelenk, der die absolvierten Routen registriert und auswertet. An Touchscreens in der Halle können die Punktestände abgefragt und untereinander verglichen werden. Die zu absolvierenden Aufgaben umfassen mehrere Routen, die nach bestimmten Vorgaben geklettert werden müssen. "Mit dem neuen System können wir unseren Kunden einen Mehrwert bieten und spannende Wettkämpfe ausrichten", sagt Pascal Parodi, Geschäftsführer Aranea+, der die Idee dazu hatte. Das Prinzip heisst Gamification: Durch Integration spielerischer Elemente wird für zusätzliche Spannung und Motivation gesorgt. Verwirklicht wurde das Projekt mit Unterstützung des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der ZHAW School of Management and Law und Produkten des deutschen Herstellers Sportident.

Parodi trat gemäss den Angaben mit seiner Idee Ende Sommer 2015 an Alexandre de Spindler, Leiter der Fachstelle für Informationssysteme an der ZHAW, heran. "Die Idee hat uns sofort begeistert, musste aber noch stark ausgearbeitet werden", sagt ZHAW-Projektleiter Adrian Moser, der das System gemeinsam mit den beiden Praktikanten Fabio Büsser und Timon Schneider entwickelt hat. Das ZHAW-Team war rasch überzeugt, dass man mit Hilfe der RFID-Technologie (Radio-frequency Identification) ein entsprechendes System entwickeln kann. Bei dieser Technologie werden Personen oder beliebige Objekte mit einem Chip ausgestattet und können so mittels Radiowellen identifiziert und lokalisiert werden. Zunächst war aber unklar, ob für diesen Zweck geeignete RFID-Lese- und Schreibgeräte existieren und wie die Hardware mit der zu entwickelnden Software verknüpft werden kann. Methodisch entschieden sich die Forschenden für einen Rapid-Prototyping-Ansatz: Mit wenig Aufwand wurde in kurzer Zeit ein erster Prototyp erstellt, der aufgrund ausgiebiger Tests als Grundlage für die Weiterentwicklung diente. Als Partner konnte das Unternehmen Sportident gewonnen werden, dass einige kompakte RFID-Geräte zur einfachen Montage an der Kletterwand sowie Badges, welche bequem am Handgelenk getragen werden, zur Verfügung stellte. Bereits im Dezember 2015 fand eine erste erfolgreiche Demo statt. Unsicherheiten wurden so früh aus dem Weg geräumt und eine agile Entwicklung konnte fortgesetzt werden. Finale Tests mit Kletterern fanden im Juli und August statt und am 3. September 2016 wird das System in Betrieb genommen.

Zielgruppe der "Climbing Challenge" sind vor allem Teams aus Vereinen, Firmen und Kinder: So können auch verschiedene Teams gegeneinander antreten und im Verbund Punkte sammeln. Mit der Rückgabe des RFID-Badges erhalten die Teilnehmenden auf Wunsch ein Diplom, welches ausgedruckt oder elektronisch versandt werden kann. Eine Ranglisten-Funktion und eine Historie aller vergangenen Teilnahmen runden das Informationssystem ab und ermöglichen es, die eigenen Leistungen über einen beliebigen Zeitraum zu vergleichen.

Am Samstag, 3. September 2016, feiert Aranea+ die Eröffnung der umgebauten Kletterhalle und des neu eingerichteten Bistros. Dabei wird auch die "Climbing Challenge" vorgestellt. Der Eintritt ist an diesem Tag gratis und das System kann ebenfalls kostenlos getestet werden.