Symbolbild: Pixelio/Thorben Wengert

Heute vor 30 Jahren legte Timothy John Berners-Lee am Genfer Cern den Grundstein für das Internet, wie wir es heute kennen. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten hat "das Netz" einen globalen Siegeszug angetreten – sowohl was die Gesellschaft als auch was die Wirtschaft betrifft. Es entwickelt sich immer zum eigentlichen "Backbone" der Unternehmen.

Gastbeitrag von Manfred Felsberg, SVP & Bereichsvorstand Sales des IT-Dienstleisters Sysback

Die IT und speziell die Rechenzentren, die es ja schon vor dem Internet gab, haben sich in den letzten 30 Jahre massiv verändert. Vom zentralen Host über Umgebungen mit einzelnen PC- Arbeitsplätzen mit Anwender-Software und einzelnen Zugängen zum Internet über Client-Server-Lösungen bis hin zu grossem IT-Outsourcing in Rechenzentren haben wir viele Veränderungen gesehen. Anfänglich bedeutete für die meisten Menschen "das Internet" vor allem E-Mail, Chat und einfache Websites wie Produkt-Dokumentationen - inzwischen fahren Unternehmen ganze Produktionen über das Internet mit Just-in-Time-Integration.

Ein Ende ist nicht in Sicht. Moore`s Law ist immer noch gültig. Physikalische Ressourcen werden noch immer kontinuierlich leistungsfähiger, Netzwerk-Geschwindigkeiten und Server-Kapazitäten steigen. Das bedeutet aber auch, dass Unternehmen in die Lage versetzt werden müssen, diese Leistungssteigerungen zu verwalten.

Die IT und speziell das Internet mit seinen leicht verfügbaren und vermeintlich endlosen Cloud-Ressourcen werden immer mehr zum Backbone der Unternehmen. Die Digitalisierung der Wirtschaft verändert in vielen Bereichen gesamte Wertschöpfungsketten und Unternehmen. Egal, wo die Ressourcen stehen und angeboten werden: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind das Beherrschen der eigenen Prozesse und die Automatisierung der IT unverzichtbar. Die rasante Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) und maschinellen Lernens (ML) werden in den kommenden Jahren die Möglichkeiten – aber auch die Herausforderungen – noch deutlich vergrössern und einige Industrien auf den Kopf stellen.

Perspektivisch werden Services – unter anderem auf Basis von KI und ML - im Internet viele Aufgaben übernehmen, welche heute noch von Menschen manuell durchgeführt werden. Auch im Bereich der Rechenzentren ist eine deutliche Verschiebung zu erwarten, weg von den einzelnen Unternehmen und deren – oft kleinen – IT-Teams und hin zu spezialisierten Dienstleistern. Der Markt wird sich weiter konsolidieren, wobei nicht nur die grossen Internet-Firmen aus USA erfolgreich arbeiten, sondern auch Europäische Cloud-Provider massiv vom Wandel profitieren werden.

Auch andere Bereiche werden in Zukunft noch mehr von Automatisierung und KI erfasst. So werden neue Standards entstehen, die sich direkt auf die Arbeitswelt und somit die Unternehmen auswirken werden. Leistungsfähige Sprachsteuerungen und neue Applikationen im Internet werden neue, heute unbekannte, Geschäftsmodelle ermöglichen, weshalb einem aber auch um die grundsätzliche Zukunft der Arbeitsplätze nicht bange werden muss. Alte Berufsbilder werden sicherlich aussterben, aber dafür werden neue entstehen. Die "Jobkiller" Internet und KI fallen wohl eher unter die Rubrik Panikmache.

Manfred Felsberg, SVP & Bereichsvorstand Sales des IT-Dienstleisters Sysback (Bild: zVg)
Manfred Felsberg, SVP & Bereichsvorstand Sales des IT-Dienstleisters Sysback (Bild: zVg)