Lieferando: Gewerkschaft macht Druck (Bild: Lieferando)

Im Kampf um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen bei Essenslieferdiensten erhöht die zuständige Gewerkschaft den Druck beim Anbieter Lieferando. Nach Stundenlohn-Erhöhungen dringt sie auf weitere Zugeständnisse für die Kuriere. Ziel ist es, das Bonus-System für Kuriere zu kippen und ein höheres Festgehalt zu verankern. Lieferando gewinne immer mehr Marktanteile, erklärte Christoph Schink, der Gastro-Experte der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten. Der Boom dürfe aber nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.

Ihre Forderungen will die Gewerkschaft mit einer Protestkundgebung am heutigen Freitag (12 Uhr) vor der Zentrale des Mutterkonzerns Just Eat Takeaway in Berlin unterstreichen. Verlangt werden etwa Zuschläge für Arbeit an Wochenenden und Feiertagen. Zum Protest angekündigt sind auch Berlins Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke) und die Bezirksleiterin des Deutschen Gewerkschaftsbundes für Berlin-Brandenburg, Katja Karger.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass viele Fahrer im günstigsten Fall nur 14 Euro erreichen könnten. Lieferando hatte den Grundlohn zu Jahresbeginn um einen Euro auf elf Euro je Stunde erhöht. Fahrern werden seitdem ein Dienst-Fahrrad und ein Dienst-Smartphone angeboten. Die Gewerkschaft will das Bonussystem kippen. Aus ihrer Sicht führt es zu gefährlicher Hetze, zudem seien Teilzeitkräfte benachteiligt.