Die treibenden Kräfte hinter der Cyber Security Kampagne (v.l.n.r.): Pavel Laskov (Uni Liechtenstein), Rolf Th. Jufer (Funk Insurance Brokers), Andy Bircher (Funk Insurance Brokers), Markus Hofbauer (Telecom Liechtenstein), Lothar Ritter, (Board-Vorsitzender Digital-Liechtenstein.li und NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs), Christian Wolf (BDO Liechtenstein)) und Markus Goop (Digital-Liechtenstein.li)

Die Standortinitiative Digital-Liechtenstein.li hat mit "Cyber Security Liechtenstein" den Startschuss für das erste Projekt aus ihrem Strategiepapier "Digitale Roadmap" abgefeuert. Die Kampagne soll das Bewusstsein für Cybersicherheit schärfen und konkrete Unterstützung bieten, teilt die Initiative mit. Ausgangspunkt ist die Webseite Cybercheck.li, auf der Unternehmen wertvolle Informationen finden und einen kostenlosen Selbsttest machen können.

Hintergrund dazu sei, dass Cyberangriffe sowohl für Grossunternehmen als auch für KMUs aktuell eine der zentralen Herausforderungen auch in Liechtenstein seien. Obwohl die Auseinandersetzung mit Cyberangriffen für KMUs bereits zum Geschäftsalltag gehöre, werde das Thema nach wie vor zu wenig beachtet – und oft fehlten wirksame Massnahmen. Laut der Studie "Cyberrisiken in Schweizer KMU" seien die meisten Unternehmen zum Beispiel bereits in Form von Spam-E-Mails angegriffen worden. Davon betroffen waren demnach rund drei von fünf befragten Unternehmen. Rund jedes dritte KMU hatte ausserdem mit Malware wie Viren oder Trojanern zu kämpfen – dies ist laut Studie aber nur eines von vielen Beispielen und möglichen Bedrohungsszenarien.

Cyber Security ist daher nach Ansicht des Boards von Digital-Liechtenstein.li ein zentrales Thema für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein und geniesst im Strategiepapier der Initiative, der "Digitalen Roadmap", einen grossen Stellenwert. Als erstes konkretes Projekt wurde nun die Cyber-Security-Kampagne lanciert. Die Kampagne soll unter anderem das Bewusstsein für Cybersicherheit schärfen und konkrete Hilfe bieten.

Dreh- und Angelpunkt dazu ist die Webseite Cybercheck.li, auf der KMUs einen kostenlosen Schnellcheck mit rund 30 Fragen absolvieren können. Der Schnellcheck gibt eine erste Einschätzung, wie gut das Unternehmen vor Cyber-Attacken geschützt ist, und zeigt konkrete Empfehlungen auf, wie der Schutz weiter verbessert werden kann. Dabei berücksichtigt der Selbsttest sowohl organisatorische, technische als auch physische Massnahmen. Neben dem Selbsttest für KMUs bietet die Webseite Cybercheck.li eine zentrale Informationsplattform mit Fachbeiträgen sowie Videointerviews und ermöglicht die einfache und gezielte Vernetzung mit Partnern und Fachstellen.

Als weitere Massnahmen neben breiter Kommunikation zum Thema führt Digital-Liechtenstein.li aktuell gemeinsam mit der Universität Liechtenstein eine Umfrage mit Unternehmen aus Liechtenstein durch, die erste Aufschlüsse über die aktuelle Situation bieten soll. In der Folge soll im Frühjahr 2020 gemeinsam mit dem Hilti-Lehrstuhl für Daten- und Anwendungssicherheit der Universität Liechtenstein unter der Leitung von Professor Pavel Laskov eine wissenschaftliche Studie über Perspektiven und Handlungsempfehlungen im Bereich Cyber Security für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein erarbeitet werden. Die Studie soll konkrete Handlungsempfehlungen sowohl für die Wirtschaft als auch den Staat aufzeigen.

Im Rahmen der Kampagne will Digital-Liechtenstein.li auch verschiedene Plattformen und Workshops organisieren, um das Bewusstsein für Cybersicherheit zu stärken. Den Beginn macht demnach das jüngste Mitglied der Initiative Digital-Liechtenstein.li: Microsoft. Anfang Februar 2020 lädt der Technologiekonzern am Schweizer Hauptsitz in Wallisellen zu einem Workshop zum Thema Cybersicherheit. Zudem verstehe sich die Kampagne als zentrale Anlaufstelle, staatliche Organisationen gezielt in diesem Themenbereich zu unterstützen.

"Mit der Kampagne Cyber Security lösen wir ein erstes Versprechen der 'Digitalen Roadmap' ein", erläutern die beiden Mitgründer Markus Goop und Patrick Stahl. Das Strategiepapier erklärt die Handlungsfelder vor allem aus Sicht der Wirtschaft, damit Liechtenstein im 2025 in der Digitalisierung zu den modernsten Staaten gehört. Die digitale Roadmap umfasst die acht Themenfelder: Bildung, Digitale Infrastruktur, Cyber Security, Forschung & Innovation, Arbeit & Arbeitsplätze, Gesundheitswesen, Energie & Mobilität sowie Politik, Verwaltung und Rahmenbedingungen. Weitere Projekte der digitalen Roadmap sind in Erarbeitung.

Die Standortinitiative Digital-Liechtenstein.li wurde Ende 2017 lanciert, um den Wirtschaftsstandort auf dem Weg ins digitale Zeitalter zu unterstützen. Die Initiative steht unter dem Patronat des Fürstenhauses und der Regierung und wird von rund 50 Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik getragen.