Psychologin Christina Leckfor: überraschende Erkenntnisse zu Interaktionen (Foto: uga.edu)

Die meisten Menschen ziehen soziale Interaktionen der Beschäftigung mit ihren Smartphones vor, zeigt eine Studie von Psychologen der University of Georgia. Als die Teilnehmer gebeten wurden, auf ihren Telefonen zu scrollen, ruhig alleine zu sitzen oder ein Gespräch mit einem Fremden zu führen, entschieden sie sich meist für Letzteres. Auf Platz zwei landete das Smartphone.

"Wir wollten wissen, worauf Menschen Lust haben, wenn ihnen mehrere Möglichkeiten angeboten werden, und wir wollten wissen, wie sie sich wirklich fühlen, wenn sie das getan haben, wofür sie sich entschieden haben", so Doktorandin Christina Leckfor. Um das herauszufinden, haben die Forscher die Studienteilnehmer in vier Gruppen eingeteilt.

Zwei Gruppen haben vorausgesagt, wie sie sich bei verschiedenen Aktionen fühlen würden, und zwei Gruppen haben die zugewiesenen Aktionen ausgeführt. Alle Gruppen bewerteten dann die Aktionen. Dazu verwendeten alle vier Gruppen eine Skala von Null bis 100. Mit Null waren extrem negative, mit 100 extrem positive Emotionen verbunden.

"Wir dachten, die Probanden würden unterschätzen, wie viel Spass es ihnen machen würde, mit einem Fremden zu reden, und überschätzen, wie viel Spass ihnen die Nutzung ihres Smartphones machen würde. Aber das hat sich nicht bestätigt. Sie sagten vielmehr ziemlich genau vorher, wie sie sich fühlen würden", so Leckfor.

Als die Option "Smartphone" um "Videos ansehen", "in sozialen Medien scrollen" und "SMS schreiben" erweitert wurde, änderte sich das Bild. Die meisten zogen jetzt "Videos ansehen" vor. Das Gespräch mit Fremden landete immerhin noch auf Platz zwei. Es folgten die Nutzung sozialer Medien und das Schreiben einer SMS. Alleine Herumsitzen blieb auf dem letzten Platz.