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Forscher an der australischen RMIT University haben die erste Drohne entwickelt, die wie ein menschlicher Pilot mit Fluglotsen "sprechen" kann. Das verspricht eine einfachere, sichere Einbindung der unbemannten Fluggeräte in den zivilen Flugverkehr. Denn die Drohne wird quasi zum normalen Teilnehmer am zivilen Flugverkehr. Der Ansatz könnte also helfen, die kommerzielle Nutzung ziviler Drohnen definitiv in die Spur zu bringen.

Damit Drohnen gefahrlos am Luftverkehr teilhaben können, sollten sie sich möglichst nahtlos in die Flugsicherung einfügen. Eben das wollen die Australier erleichtern. "Der Grossteil der Flugleitdienste wird Flugzeugen per Sprechfunk bereitgestellt - Fluglotsen, die direkt mit Piloten sprechen", betont Reece Clothier, Leiter des RMIT Unmanned Aircraft Systems Research Team. Das aktuelle Projekt hat daher darauf abgezielt, zu zeigen, dass eine autonome Drohne ebenfalls auf diese Art mit der Flugsicherung kommunizieren kann.

Für ihr System haben die RMIT-Forscher mit Industriepartnern zusammengearbeitet. Die Drohne nutzt ATVoice-Technologie für Spracherkennung und -antworten von UFA, einem Spezialisten für Flugleit-Simulationssoftware. Dadurch kann sie Anfragen von Fluglotsen beantworten und deren Anweisungen verstehen.

Bei Flugtests Ende vergangenen Jahres ist es den Wissenschaftlern bereits erfolgreich gelungen, einen Prototypen in ein Flugleitsystem von Thales einzubinden. Laufende Folgestudien sollen nun helfen, den Nutzen des Ansatzes sowie menschliche Faktoren bei dieser Kommunikation von Drohne und Fluglotse genauer zu verstehen.

Philippe Bernard-Flattot, Technischer Leiter bei Thales Australia, ist von der Wichtigkeit des Projekts überzeugt. "Damit rückt der sichere, nahtlose Betrieb von unbemannten Fluggeräten im zivilen Luftraum einen Schritt näher." Das scheint auch aus wirtschaftlichen Gründen erstrebenswert. Immerhin gelten Drohnen als der am schnellsten wachsende Bereich in der Luftfahrtindustrie. Die RMIT University verweist darauf, dass der globale Drohnenmarkt Schätzungen zufolge 2015 schon über sechs Mrd. Dollar ausmachen wird.



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