Snowden-Porträt aus Post-it-Zetteln (Bild: Tomy Scheiderbauer)

Der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden will weiterhin in Russland bleiben, wie sein Moskauer Anwalt bekannt gab. "Auf Bitten Edwards bereite ich die Dokumente für den Migrationsdienst des Innenministeriums vor", erklärte der Anwalt Anatoli Kutscherena gegenüber der Agentur Interfax. Die aktuelle Arbeitserlaubnis laufe im April aus, heisst es.

Snowden hatte zwar den Wunsch nach Asyl in einem EU-Land geäussert, jedoch blieb das Echo bisher geteilt. Zur Erinnerung: Snowden hatte 2013 Dokumente zu Ausspähaktivitäten des US-Abhördienstes NSA und seines britischen Gegenparts GCHQ an Journalisten gegeben. Auf der Flucht über Hongkong wollte er nach eigenen Angaben nach Ecuador, strandete aber am Moskauer Flughafen, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte.

Auf die Frage nach Snowdens Befinden, sagte Anwalt Kutcherena, dass bei diesem alles in Ordnung sei. Dass Snowden arbeite und seine Frau bei ihm sei. Die Frage einer russischen Staatsbürgerschaft habe er aber mit ihm noch nicht besprochen. Wo genau sich Snowden aufhält, ist nicht bekannt.

Snowden gab im vergangenen Jahr mehrere Interviews zur Veröffentlichung seiner Autobiografie "Permanent Record: Meine Geschichte". Darin betonte er, der Vorwurf, er habe die nationale Sicherheit der USA gefährdet, sei "in sich zusammengefallen". Die US-Regierung wirft ihm vor, er habe jeweils drei Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Geheimdiensten CIA und NSA unterschrieben. Sie erhebt Anspruch auf die Erlöse aus dem Buch.