Bild: Ericsson

Mögliche Schmiergeldzahlungen im Irak räumt der Stockholmer Netzwerkausrüster Ericsson ein. Eine interne Untersuchung ungewöhnlicher Zahlungen bis zurück ins Jahr 2018 habe Bedenken hinsichtlich der Geschäfte im Irak ausgelöst, teilte das schwedische Unternehmen mit. An der Börse sackten die Ericsson-Papiere darauf zeitweise um 8,50 Prozent ab.

Bei den Untersuchungen, die die Jahre 2011 bis 2019 umfasst hätten, seien Hinweise auf mögliche Korruption gefunden worden, wie Geldanweisungen ohne bekannten Empfänger und Zahlungen an einen Lieferanten ohne klar umrissenen Umfang der Leistungen. Auch seien Zahlungen an Mittelsmänner geflossen und alternative Transportrouten gewählt worden, etwa um den irakischen Zoll zu umgehen.

Einige Routen sollen zu der Zeit von terroristischen Organisationen wie dem Islamischen Staat (IS) kontrolliert worden sein, sagt Ericsson. Allerdings hätten die Prüfer bislang nicht herausfinden können, wer letztlich die Zahlungen empfangen habe. Ferner wurden Transaktionen und Zahlungen aufgedeckt, die ein potenzielles Geldwäscherisiko darstellten.

Als Reaktion auf die Untersuchungen seien mehrere Mitarbeiter entlassen sowie Disziplinarverfahren angeordnet worden. Auch seien Geschäftsbeziehungen mit bisherigen Partnern aufgelöst worden. Hinweise auf eine direkte Finanzierung des Terrornetzwerkes durch Ericsson-Mitarbeiter haben die Ermittlungen dem Konzern zufolge nicht ergeben.



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