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Im Jahr 2002 wurden in der Schweiz die Anforderungen an elektronische Rechnungen gesetzlich geregelt. Heute, zehn Jahre später, liegt erstmals die aggregierte Zahl von E-Rechnungen vor, die branchenneutrale Dienstleister im Auftrag von Unternehmen und Organisationen an Geschäftskunden übermitteln. Es sind dies: Abacus, B2Bnet, IO-Market, Pentag, Postfinance, Six Paynet, Stepcom und Swisscom.

2011 wurden in der Schweiz (inklusive Fürstentum Liechtenstein) von diesen Dienstleistern 12 Millionen Rechnungen elektronisch an Geschäftskunden gestellt, steuerkonform digital signiert und in einem strukturierten, maschineninterpretierbaren Format übermittelt. Durch die damit ermöglichte automatisierte Verarbeitung und Archivierung sparen die Rechnungssteller laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW 2 Franken, die Rechnungsempfänger 15 Franken pro Rechnung ein. Insgesamt konnten die Unternehmen im vergangenen Jahr somit über 200 Millionen Franken
einsparen.

Die an inländische Geschäftskunden gestellten E-Rechnungen nahmen seit 2009 um 65 Prozent zu, wie aus der Studie weiters hervorgeht. Dieses Wachstum dokumentiert, dass die elektronische Rechnung in den Unternehmen immer mehr Fuss fasst. Der Anteil an inländischen E-Rechnungen, der über zwei kooperierende Dienstleister zugestellt wird (Interoperabilität), weil die involvierten Geschäftspartner nicht mit dem gleichen Dienstleister zusammenarbeiten, beträgt leicht über 5 Prozent.

35 Prozent der E-Rechnungen wurden an ausländische Geschäftspartner übermittelt, so die FHNW-Untersuchung. Hier konnte das Volumen gegenüber 2009 lediglich um 19 Prozent gesteigert werden. Demgegenüber verarbeiteten die erwähnten Dienstleister im vergangenen Jahr knapp eine halbe Million aus dem Ausland eingehende Rechnungen. Der in einigen Ländern gepflegte Austausch von steuerkonformen E-Rechnungen im PDF-Format bietet weniger Kosteneinsparungen und ist bisher in der Schweiz von marginaler Bedeutung, betonen die Macher der Studie.

In den erwähnten Zahlen nicht berücksichtigt sind die E-Rechnungen, die im Gesundheitswesen über spezialisierte Dienstleister abgewickelt werden und organisatorische Lösungen in Konzernen. Berücksichtigt man, dass diese 12 Millionen E-Rechnungen nur etwa 2,5 Prozent aller in der Schweiz zwischen Unternehmen und Organisationen ausgetauschten Rechnungen ausmachen, offenbart sich für die Schweizer Wirtschaft und Verwaltung ein enormes Sparpotenzial.

Das Swissdigin-Forum (Swiss Digital Invoice), in dem die erwähnten Dienstleister und über 60 weitere namhafte Unternehmen und Organisationen aktiv mitwirken, setzt sich für die branchenneutrale Förderung des elektronischen Rechnungsaustausches zwischen Geschäftspartnern in der Schweiz ein. Die Aktivitäten sind laut Mitteilung abgestimmt mit dem "E-Government-Schweiz E-Rechnung" der öffentlichen Hand. Das Swissdigin-Forum wird vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW geleitet.



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