Michael Abbott (Bild: Linkedin/Abbott)

Der US-amerikanische Fahrzeughersteller General Motors (GM) legt seine Software-Entwicklung künftig in die Hand eines ehemaligen Apple-Managers. Der neue GM-Software-Chef Mike Abbott zeichnete beim iPhone-Konzern zuletzt unter anderem für Cloud-Infrastruktur rund um den Chatdienst iMessage, E-Mail und Account-Sicherheit verantwortlich.

Bei GM soll er nun die gesamte Software-Entwicklung von Fahrzeug-Technologien bis hin zu Infotainment und digitalen Diensten leiten, wie der Konzern, unter dessen Dach auch Marken wie Cadillac und Chevrolet produziert werden, via Aussendung bekannt gegeben hat.

Hintergrund dazu ist, dass Software und digitale Dienste in heutigen Autos eine immer wichtigere Bedeutung erlangen, wobei sich die Hersteller oft schwer damit tun. So tauschte Volkswagen gerade erst am Montag nach Verzögerungen in der Entwicklung gleich die gesamte Führungsriege seiner Software-Sparte Cariad aus.

Apple und Google als Entwickler der beiden Smartphone-Plattformen iOS und Android füllten die Lücke bei Infotainment-Systemen durch ihre Dienste Carplay und Android aus, über die man Apps von den Telefonen auf dem Auto-Display nutzen kann. In der Autobranche wird zum Teil befürchtet, dass man dadurch Geschäftsmöglichkeiten mit den Kunden in grösserem Ausmass an die Tech-Riesen verlieren könnte.

General Motors etwa will eigenen Angaben zufolge bis zum Jahr 2030 zwischen 20 und 25 Milliarden US-Dollar (18,1 Mrd bis 22,7 Mrd Euro) Umsatz pro Jahr mit digitalen Diensten und Angeboten machen. Der Konzern preschte vor kurzem mit der Ankündigung vor, dass künftige Generationen seiner Elektroautos Apples Carplay nicht mehr unterstützen würden. Stattdessen sollen Nutzer auf eine hauseigene App-Plattform zugreifen. Konkurrent Ford kündigte danach an, dass man an Carplay festhalten werde.