Zach Blas and Jemima Wyman, im here to learn so :)))))), four-channel HD video installation, 2017 (Bild: zVg)

Im Rahmen seiner aktuellen Ausstellung "Entangled Realities" widmet sich das "Haus der elektronischen Künste" (HEK) in Basel dem aktuellen Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf das menschliche Leben und die Gesellschaft. Ein spezifischer Fokus liegt dabei auf der Interaktion mit intelligenten algorithmischen Systemen und den daraus entstehenden neuen verflochtenen Realitäten.

Hintergrund der Ausstellung ist, dass unsere Lebenswelt je länger je mehr von KI geprägt und mitgestaltet wird und wir also unser Leben gleichsam mit "intelligenten" Objekten und Systemen teilen und den Maschinen bereits heute in vielfältigen Bereichen gewisse Entscheidungen überantworten. Dieses neue Miteinander zwischen Mensch und Maschine gelte es bewusst zu gestalten, so die Ausstellungsmacher.

Die Werke der Schau sollen demnach nicht nur aufzeigen, wie bereits heute immer mehr Aspekte unseres Lebens von Algorithmen kontrolliert werden, sondern auch, wie algorithmische Netzwerke Welt „sehen“ und auch Welt kreieren. Die künstlerischen Positionen sollen die Prozesse des maschinellen Lernens anschaulich machen und Besucher*innen einen Einblick in maschinelle Erkenntnismethoden geben.

"Mensch und Maschinen stehen in einem konstanten Dialog und es ist entscheidend, dass wir die Bedingungen unseres Zusammenlebens verstehen. Welche Rolle werden wir bei der Gestaltung dieser neuen verflochtenen Realitäten spielen? Wer verfügt über die Infrastruktur der computerbasierten Netzwerke? Wir müssen nachvollziehen lernen, wie diese Systeme funktionieren, denn in Zukunft werden die bildgebenden Verfahren so perfektioniert sein, dass wir kaum mehr werden unterscheiden können, ob ein Inhalt oder eine Information authentisch oder manipuliert ist oder völlig künstlich erzeugt wurde," heisst es in einem Begleittext zur Ausstellung. Zu Recht beschreibe die Medienwissenschaftlerin Kate Crawford deshalb KI als „re-arranging power“ und als politisches Werkzeug. Das Anliegen der Ausstellung sei es deshalb, Besucher*innen einen Einblick in intelligente Systeme und Prozesse des maschinellen Lernens zu gewähren und diese kritisch zu hinterfragen, damit wir die Entwicklung steuern und nicht sie uns.

Entangled Realities – Leben mit künstlicher Intelligenz
Haus der elektronischen Künste, Basel
Bis: 11. August 2019
Kuratorinnen: Sabine Himmelsbach und Boris Magrini
Künstler
innen: Zach Blas & Jemima Wyman (USA), James Bridle (GB), Ursula Damm (D), Dries Depoorter (BE), Anna Dumitriu und Alex May (GB), fabric | ch (CH), Holly Herndon und Mat Dryhurst (USA), Mario Klingemann (D), Lauren McCarthy (USA), Trevor Paglen (USA), Anna Ridler und David Pfau (GB), Sebastian Schmieg (D), Jenna Sutela (FI) und weitere



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