Will noch 2019 die Nr. 1 bei den Smartphone-Herstellern werden: Huawei (Logo: Huawei)

Der chinesische Telekom-Ausrüster und Handy-Hersteller Huawei hat dieses Jahr im Smartphone-Markt einiges vor. "Auch ohne den US-Markt werden wir die Nummer eins in der Welt sein", erklärte Richard Yu, Chef der Huawei-Sparte Verbraucherprodukte, auf einer Veranstaltung in Peking. "Ich glaube, frühestens in diesem Jahr, spätestens im nächsten Jahr." Damit äusserte sich Yu deutlich optimistischer zur Entwicklung der lange boomenden Branche, nachdem jüngst Weltmarktführer Samsung und auch Apple vor allem wegen einer nachlassenden Nachfrage nach den mobilen Alleskönnern in China vor schwierigeren Zeiten gewarnt hatten.

Der Konzern mit Hauptsitz im südchinesischen Shenzhen, der bei der Ausrüstung von Telekomnetzwerken bereits die Spitzenposition erklommen hat, konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Jahr im Privatkundengeschäft um 50 Prozent auf mehr als 52 Milliarden Dollar steigern. Insgesamt lieferte Huawei 2018 rund 208 Millionen Mobiltelefone aus. Zusätzlichen Schwung verspricht sich Yu mit dem Verkauf eines faltbaren Smartphones, das frühestens ab April in den Schaufenstern liegen wird.

Dem Hersteller von Telekommunikationsgeräten, dessen Angebotspalette von Antennen bis hin zu Mobiltelefonen reicht, weht aber auch kräftiger Gegenwind ins Gesicht, habem ihn doch mehrere Ländern Spionagetätigkeit für die chinesische Regierung vorgeworfen. Westliche Geheimdienste unter Federführung der USA werfen Huawei vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen. Sie haben den Verdacht, deren Ausrüstung oder Handys könnten Spionen dazu dienen, an Staats- oder Firmengeheimnisse zu gelangen. Australien und Neuseeland haben Huawei inzwischen vom 5G-Mobilfunk-Ausbau ausgeschlossen. Und die Wohltätigkeitsorganisation des britischen Thronfolgers Prince Charles für benachteiligte Jugendliche hat angekündigt, künftig keine Spenden von Huawei mehr anzunehmen. "Derzeit akzeptieren wir keine neuen Spenden von Huawei im Hinblick auf öffentliche Bedenken", heisst es in einer Erklärung. Seit 2007 habe die Organisation 490'000 Pfund von dem chinesischen Konzern erhalten. Huawei weist die Spionagevorwürfe als haltlos zurück.



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