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Der Armonker IT-Dienstleistungsriese IBM hat in San Francisco einen neuen Computer präsentiert, der mit Menschen debattiert und dabei bestens abschneidet. Es war die erste öffentliche Vorführung jenes Künstliche-Intelligenz-Projekts, an dem IBM seit mehr als fünf Jahren arbeitet.

Der Rechner, von Big Blue mit dem Namen "Project Debater" und einer weiblichen Stimme ausgestattet, trat dabei gegen zwei Menschen an. Das Gerät musste sich in dem Streitgespräch für eine staatliche Finanzierung der Weltraumforschung einsetzen.

Der Computer hatte zu dem Thema zuvor keine Informationen. Er vertrat den Standpunkt konsequent und überzeugend und hatte laut der Nachrichtenagentur AP lediglich ein paar seltsame Sprünge in seinen Argumenten. "Die Erforschung des Weltalls mit öffentlichen Geldern zu unterstützen ist wie das Investment in wirklich gute Reifen", argumentierte beispielsweise der "Project Debater". Diese Forschung würde den menschlichen Geist erweitern, junge Leute inspirieren und wäre eine "sehr vernünftige Investition“. Das sei wichtiger als gute Strassen, Schulen oder ein gutes Gesundheitssystem. Gegen den Computer argumentierte Noa Obadia. Sie gewann 2016 einen israelweiten Debattenwettbewerb und wurde kurz darauf Mitglied des IBM-Forschungsteams.

Für sein Statement zu Beginn der Debatte bezog sich der äusserlich als schwarzer Kasten mit Lautsprechern daherkommende Computer auf das via Web zugängliche riesige Material aus Zeitungen, Magazinen und anderen Quellen. Dann verarbeitete die KI die Gegenargumente der zwei anderen Debattierenden und verarbeitete diese rund vier Minuten lang, bevor sie wieder antwortete. Die Maschine wurde von IBM in Israel entwickelt.

Laut IBM verarbeitet das Gerät nicht nur riesige Datenmengen, sondern verwendet auch deutlich komplexere KI-Elemente. Neu daran ist laut dem Konzern mit Sitz in Armonk, dass auch menschliche Rhetorik und Analysefähigkeit darin aufgenommen werden, um auch mit Fragen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt, umzugehen.



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