In einem für das Unternehmen reichlich ungewöhnlichen Schritt hat Apple vor wenigen Tagen verkündet, welche Produkte man kommende Woche im Rahmen der Worldwide Developers Conference (WWDC) in San Francisco vorstellen wird. Darunter ein Service, der schon länger gerüchteweise im Gespräch war, nun aber offiziell werden soll: Mit iCloud startet Apple einen Online-Speicher, der zunächst einmal als Zwischenspeicher für die Musiksammlung der NutzerInnen zum Einsatz kommen soll.

Ähnliche Services hatten in den letzten Wochen bereits Amazon und Google gestartet, dies allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Während die zuvor genannten Unternehmen ganz ohne Lizenzabkommen auskommen müssen, ist es Apple offenbar gelungen alle Major Labels mit an Bord zu bekommen. So berichtet CNET, das als letztes nun auch Universal Music ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet hat.

Dadurch ergibt sich ein zentraler Vorteil für die AnwenderInnen: Während diese bei Google und Amazon zunächst einmal ihre eigene Musiksammlung hochladen müssen, wird bei Apple wohl einfach die Platte durchsucht und die entsprechenden Songs aus Apple Musikladen in den Online-Speicher kopiert.

Laut CNET wird das Apple-Service aber auch einige Einschränkungen besitzen: So sollen zunächst nur bei iTunes selbst gekaufte Lieder online abgelagert werden können, von anderen Anbietern erworbene Titel sollen erst später unterstützt werden. Zudem soll iCloud anfänglich noch kein Musik-Streaming ermöglichen, sondern nur den Abgleich auf unterschiedliche Geräte.

Die LA Times will zudem den Preis für iCloud in Erfahrung gebracht haben: 25 US-Dollar jährlich will Apple demnach für das Service veranschlagen. Über die Aufteilung der Einnahmen herrscht derzeit hingegen noch Unklarheit. Unterschiedliche Berichte sprechen davon, dass Apple irgendwo zwischen 18 und 30 Prozent abbekommt.

Schon in den letzten Tagen waren zudem Berichte aufgetaucht, dass iCloud in Zukunft keineswegs auf Musik beschränkt bleiben soll. Demnach will Apple offenbar auch Abkommen mit der Filmindustrie erzielen, hier scheinen sich die Verhandlungen aber als noch schwieriger als im Musikbereich zu gestalten.



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