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Das Ärgernis vereinzelter Socken, deren Partner nicht mehr auffindbar sind, soll durch neue Kommunikationstechnik künftig der Vergangenheit angehören. Das Züricher Unternehmen Blacksocks bietet ab sofort schwarze Socken mit integriertem RFID-Chip an, die mittels Lesegerät und einer entsprechenden App mit einem Smartphone kommunizieren können.

Das ermöglicht das einfache Auffinden verschollener Socken und identifiziert die zwei Teile eines Paars ohne Zweifel. Vorerst funktionieren die Hightech-Fußtextilien nur mit Apples iPhone.

Ein Start-Paket, bestehend aus zehn paar RFID-Socken, einem "Sock Sorter"-Lesegerät und der entsprechenden iPhone-App kostet 159 Euro, inklusive Versand. "Obwohl einige Android-Geräte wegen ihrer verbauten NFC-Technologie kein separates Lesegerät benötigen würden, haben wir uns vorerst für das iPhone entschieden. Die mobilen Zugriffe auf unsere Seite geschehen grossteils über iOS-Geräte und wir glauben, dass das neue iPhone den Markt weiter in diese Richtung bewegen wird. Wir überlegen derzeit eine Android-Version, eine Portierung ist aber teuer", erklärt Blacksocks-Sprecher Samy Liechti.

Die App ermöglicht nicht nur das Auffinden verschollener Socken und das korrekte paaren zusammengehöriger Socken, sondern kann über die Kamera des iPhone auch den Grad der Verblichenheit der Strümpfe ermitteln. Ein Ampelsystem bewertet die Güte. Bei Grün ist alles Okay, Gelb heisst aufpassen und Rot zeigt einen dringend nötigen Sockenwechsel an. Ein Nachschub-Paket mit zehn neuen Paar Socken soll rund 89 Euro kosten, der genaue Preis ist aber noch nicht festgelegt. Die Reichweite des Lesegeräts beträgt wegen der Chips ohne eigene Energieversorgung maximal 30 Zentimeter.

"Momentan subventionieren wir den Verkauf der Start-Pakete noch. Wir wollten den Funktionsumfang ursprünglich sogar ausweiten, aber aktive Chips, die auch grössere Distanzen erlaubt hätten, wären einfach zu teuer", erklärt Liechti.

Die Chips enthalten auch Daten über die Socken, etwa das Produktionsdatum und die Anzahl der Waschvorgänge. Das Lesegerät für die Chips, das 9,5 x 5 x 2 Zentimeter misst, hat Blachsocks eigens entwickeln lassen. Es wird von einem kleinen Anlagenbauer in der Schweiz produziert. Vorerst wurde eine Serie mit vierstelliger Stückzahl aufgelegt. "Die Bestellvorgänge sind nach der ersten Woche bereits sehr schön. Die Resonanz im Netz auch, da reichen die Kommentare von 'genial' bis 'Schwachsinn'. Wir sind schon länger im Sockengeschäft und deshalb nahe am Kunden dran. Die RFID-Socken schienen uns die spassigste Lösung für die Alltagsprobleme der Sockenträger zu sein", so Liechti.

Ob sich das System wirklich durchsetzen wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. "Von einer Absetzung bis zur Ausstattung des ganzen Sockensortiments mit Chips ist alles drin", so Liechti. Erhältlich sind die Socken nur im Internet, der Versand erfolgt weltweit. Der Verkauf einzelner Socken, um trotz Chip verlorene Exemplare zu ersetzen, steht derzeit nicht zur Diskussion. "Die müssten wir wegen der in die Preise inkludierten Versandkosten fast gleich teuer verkaufen wie Paare", sagt der Blacksocks-Sprecher.