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Sensible Unternehmensdaten geraten häufig auf unerwarteten Wegen in die falschen Hände. Der Grund liegt darin, dass viele Unternehmen Daten von Kopierern, mobilen Geräten oder USB-Sticks nicht ausreichend löschen, bevor sie diese zurückgeben, weiterverkaufen oder entsorgen.

"Die Mehrheit ahnt nicht, dass bei Kopier-Geräten auch Festplatten verbaut sind", bestätigt etwa Gérard Laubacher, vom Löschgeräte-Spezialisten Zenon-Media. So lassen sich Unternehmensinterna und private Daten ohne grossen Aufwand rekonstruieren. Darauf weist auch Kroll Ontrack, Anbieter von Datenrettung und Datenmanagement, hin. Das Unternehmen rät dazu, nicht nur Server- und PC-Festplatten systematisch zu löschen, bevor sie das Unternehmen verlassen. Auch die internen Speicher von Kopierern und anderen Geräten sollten professionell überschrieben oder entmagnetisiert werden. "Vielen Unternehmen ist nicht ausreichend bewusst, dass Daten nicht nur auf den Festplatten des IT-Netzwerkes zu finden sind, sondern auch auf einer Vielzahl anderer Geräte im Unternehmen", erläutert Peter Böhret, Managing Director von Kroll Ontrack Deutschland. "Gerade Kopiergeräte fallen oft durch das Raster, weil sie mehr als Büroausstattung statt als IT-Geräte wahrgenommen werden. Das entspricht aber längst nicht mehr der Realität. Bei jedem Gerät, das Unternehmensdaten speichert, sollte auf die Datensicherheit geachtet werden. Dazu gehört auch die Löschung aller Daten zum Ende der Gerätelebenszeit."

Formatieren reicht nicht aus

Die Löschfunktion über das Menü der Geräte oder eine Formatierung der Festplatten reicht hier nicht aus. Laubacher erklärt, weshalb: "Durch den Befehl 'Löschen' in den Menüs wird der Datenbereich freigegeben aber nicht gelöscht. Auch durch "Formatieren" werden nicht alle Sektoren damit erfasst, selbst wenn dies mehrfach über Löschprogramme vorgenommen wird." Mittels Löschgeräten, sogenannten Degaussern, sind die Daten endgültig von Festplatten entfernbar. "Das Löschen eines Datenträgers, ganz egal welche Datengrösse dieser besitzt, dauert gerade mal fünf Sekunden", so Laubacher. Degausser entmagnetisieren die Speichermedien und machen sie damit endgültig unlesbar.

"Aus Sicherheitsgründen sollten Personen mit Herzschrittmacher die Geräte nicht bedienen und ein Sicherheitsabstand von einem Meter zu Datenträgern und sonstiger Technik wird empfohlen", so der Experte. Grundsätzlich habe ein Magnetfeld aber die Eigenschaft, mit der Entfernung sehr stark abzunehmen. Ein besonderer Standort für das Löschgerät ist also nicht nötig.



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