Indische Smartphone-Anwenderin (Bild: Adam Cohn/ CC BY-SA 2.0)

Im ersten Quartal 2023 sind in Indien so wenige Smartphones verkauft worden wie seit vier Jahren nicht mehr. Insgesamt waren es nur 31 Millionen Stück - gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang um 16 Prozent. Der Einbruch folgt auf ein Jahr der Konsolidierung in der Smartphone-Branche. Laut Researcher IDC haben die Inder 2022 rund 144 Millionen Mobiltelefone gekauft. Das Premium-Segment mit Smartphones zu Preisen von über 600 Dollar ist im ersten Quartal 2023 dagegen kräftig gewachsen. Es hatte einen Anteil von elf Prozent. Im Vorjahreszeitraum waren es nur vier Prozent.

Mehrere Faktoren sind für die anhaltende Flaute auf dem Smartphone-Markt verantwortlich, darunter Inflationssorgen und überdurchschnittlich hohe Lagerbestände. Bei normalem Geschäft würden sie zehn Wochen lang reichen, üblich sind vier Wochen. Abgesehen von Apple und Oppo mussten alle Smartphone-Anbieter Abstriche machen. Die chinesischen Marken Xiaomi und Realme haben mit einem Rückgang um 41 beziehungsweise 52 Prozent die stärksten Rückgänge verzeichnet.

Samsung behielt mit einem Marktanteil von 20,1 Prozent den Spitzenplatz und lieferte im Laufe des Quartals 6,2 Millionen Geräte aus. Vivo und Oppo belegten mit 5,4 Millionen ausgelieferten Geräten den zweiten und dritten Platz. Xiaomi, das bis zum Dezember-Quartal 2022 fünf Jahre in Folge die Spitzenposition innehatte, fiel im März-Quartal auf den vierten Platz zurück.

Die Durststrecke könnte noch in diesem Jahr beendet werden. Laut Navkendar Singh, Associate Vice President of Devices Research bei IDC, könnte die zweite Jahreshälfte "ein gewisses Wachstum bringen, wenn Marken attraktive Angebote machen". Ausserdem könne die in Indien ausgetragene Cricket-Weltmeisterschaft die Kauflust der Verbraucher steigern.

Upasana Joshi, Research Manager für Client-Geräte bei IDC India, fügt hinzu, dass erschwingliche 5G-Geräte in der zweiten Hälfte dieses Jahres zum Wachstum beitragen könnten. 5G-Smartphones werden weiterhin stark gefragt sein, glaubt Joshi, weil High-End-4G-Modelle auslaufen.



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