Mastodon profitiert von Twitter-Chaos (Logobild: Mastodon)

Vom Unmut, der rund um die Lesebeschränkungen beim Kurznachrichtendienst Twitter entstanden ist, profitiert unter anderem auch der deutsche Rivale Mastodon. "Es sieht so aus, als ob die Zahl der aktiven Nutzer von Mastodon in den letzten Tagen um 110.000 gestiegen ist", gab Eugen Rochko, der Gründer des deutschen Mikroblogging-Dienstes, bekannt. "Ich würde es vorziehen, wenn Elon Musk seine Internet-Seite während der Arbeitswoche zerstören würde. Dies ist nicht das erste Mal," betonte Rochko.

Zur Erinnerung: Twitter-Eigner Musk hatte am Wochenende die Zahl der Nachrichten, die Nutzer pro Tag lesen können, limitiert. Dadurch will er verhindern, dass Firmen wie der ChatGPT-Macher OpenAI die dort verfügbaren Informationen in grossem Stil abgreifen, um damit ihre Künstlichen Intelligenzen (KI) zu trainieren. Seit der Übernahme von Twitter durch den Chef des Elektroautobauers Tesla und Multimilliardärs Elon Musk im Herbst 2022 wenden sich immer mehr Nutzer und Werbetreibende von der US-Plattform ab. Musk hat sie mit erratischen Entscheidungen mehrfach vor den Kopf gestossen.

Bei Mastodon handelt es sich um einen verteilten Mikroblogging-Dienst, der seit 2016 von Eugen Rochko und der von ihm in Jena gegründeten und in Berlin ansässigen Mastodon entwickelt wird. Im Gegensatz zu grossen vergleichbaren Diensten wie eben zum Beispiel Twitter ist Mastodon als dezentrales Netzwerk konzipiert, das nicht auf einer Plattform basiert: Verschiedene Server, von Privatpersonen, Vereinen oder sonstigen Stellen eigenverantwortlich betrieben, können miteinander interagieren. Am 1. Juni 2023 zählte waren im Mastodon-Netzwerk 12,1 Millionen Nutzer registriert.

Das Mastodon-Projekt basiert auf Freier Software und steht mit seinem Quelltext unter der GNU Affero General Public License zur freien Verfügung.



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