Microsoft hat die Bemühungen, HTML als native Windows Technology zu integrieren, zu Grabe getragen. Mit ironischem Beifall reagiert The Register auf die "längst überfällige Umarmung mit den neuesten Web Standards".

Auf der MIX Entwicklerkonferenz von Microsoft im April hatte IE-Entwickler Dean Hachamovitch für den Internet Explorer 10 HTML5 Support angekündigt. In seiner Rede sprach er sich für native Webseiten aus und erklärte IE9 zum einzigen Browser, der ein "natives Erlebnis mit HTML5" möglich mache.

"Webseiten und HTML5 laufen am besten auf Browsern, die für das Betriebssystem oder ein Gerät optimiert wurden. Wir haben IE9 von Anfang für HTML5 und Windows entwickelt, um die beste HTML5- und Internet-Erfahrung auf Windows liefern zu können. IE10 knüpft hier an IE9 an", so Hachamovitch.

Dass HTML5 in keinster Weise nativ sei, erklärte Haavard Moen von Opera. "Es ist nicht dafür vorgesehen, nativ zu sein. Allein der Versuch ist dumm, HTML5 an eine bestimmte Plattform zu binden." Microsoft habe - zumindest in diesem Fall - den Fehler in seiner Vorgangsweise eingesehen. Was Hachamovitch sagen wollte, ist, dass in unterstützenden Standards wie HTML5, CSS, JavaScript, der Internet Explorer und Windows auch andere Extras anbieten, die man von anderen Plattformen nicht bekommt. Dazu zählen bestimmte Methoden von Hardware-Beschleunigung und das Drag-and-Drop-Feature "pinning tool" des IE.

Künftig werde man aber von Microsoft, so der frisch ernannte IE-Chefentwickler Ari Bixhorn, nichts zum nativen HTML hören.



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