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Mit rund 4.600 Zuschauenden war die Swiss Arena Kloten am vergangenen Wochenende ausverkauft, als 66 internationale Teams antraten und die Piloten in sechs Disziplinen um den Sieg kämpften und zugleich zeigten, wie moderne Assistenztechnologien Menschen mit Behinderung im Alltag helfen können.

Jeder Pilot war mit einem ganzen Team angereist, insgesamt waren so rund 400 Personen am Cybathlon beteiligt. Sechs Disziplinen standen auf dem Programm: Jeweils zwölf Piloten waren beim Hindernisparcours mit Beinprothesen (LEG), beim Parcours mit motorisierten Rollstühlen (Wheel), beim Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES) und beim virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI) am Start. Zehn Piloten gingen beim Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen (ARM) und acht Teilnehmende beim Parcours mit robotischen Exoskeletten (EXO) ins Rennen. Aufgrund des Reglements wurden allerdings nicht alle teilnehmenden Teams bewertet. Aus der Schweiz waren insgesamt sieben Teams dabei, zwei von der ETH Zürich. In jeder Disziplin stand am Ende des Tages ein Siegerteam fest.

Was Technik zu leisten vermag

Die sportlichen Leistungen waren beeindruckend und auch das Ziel, die Forschung und Entwicklung von Assistenztechnologien voranzubringen, wurde erreicht. ETH-Präsident Lino Guzzella zog am Ende des ereignisreichen Tages eine positive Bilanz: "Aus der visionären Idee von ETH-Professor Robert Riener ist ein Anlass mit globaler Ausstrahlung entstanden. Der Cybathlon hat nicht nur Zuschauende aus aller Welt begeistert, sondern uns auch eindrücklich vor Augen geführt, was Technik zu leisten vermag, wenn sie im Dienste der Menschen steht". Er betonte: "Lösungen zu entwickeln, welche die Gesellschaft in Zukunft weiterbringen, dafür steht die ETH Zürich."

Weltweite Beachtung

Auch Robert Riener, Initiator des Cybathlon und Professor für Sensomotorische Systeme an der ETH Zürich, zeigte sich hoch zufrieden: "Die eigentlichen Sieger des Cybathlon sind all jene Menschen, deren Alltag aufgrund einer körperlichen Behinderung eingeschränkt ist. Wir haben gezeigt, dass wir Grossartiges leisten können, wenn wir die Bedürfnisse der Betroffenen in die Entwicklung von Assistenztechnologien einbeziehen. Ich bin stolz auf die Arbeit dieser rund 70 Teams und freue mich riesig über die weltweite Beachtung, die der Cybathlon gefunden hat".

Rund 150 internationale Medienschaffende begleiteten die Cybathlon-Weltpremiere. Gemeinsam mit den Zuschauenden, darunter 120 Gäste in Rollstühlen, erlebten sie in der ausverkaufen Arena wie Teams und Piloten miteinander wetteiferten. Das Schweizer Radio und Fernsehen übertrug den Wettkampf live und bettete ihn in einen Thementag ein.

Was moderne Assistenztechnologien bereits heute leisten, konnten die rund 4.600 BesucherInnen auch selbst ausprobieren. Es gab verschiedene Stände von Plusport, an denen Interessierte zum Beispiel mit einem Rollstuhl über unebenen Boden rollen oder ein Computerspiel mit den Gedanken steuern konnten. Eine Ausstellung führte in die Geschichte der Unterstützungstechnik ein. Geplant sei, in vier Jahren erneut einen Cybathlon zu organisieren, teilen die Veranstalter mit.

Die Gewinner in den sechs Disziplinen
- Robert Radocy vom Team Dipo Power im Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen (ARM)
- Mark Muhn vom Team Cleveland beim Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation (FES)
- Florian Hauser vom Team HSR Enhanced beim Parcours mit motorisierten Rollstühlen (Wheel)
- Andre Van Rueschen vom Team Rewalk beim Parcours mit robotischen Exoskeletten (EXO)
- Numa Poujouly vom Team Brain Tweakers beim Virtuellen Rennen mit Gedankensteuerung (BCI)
- Helgi Sveinsson vom Team Ossurrheoknee beim Hindernisparcours mit Beinprothesen (LEG)



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