Mitchell Baker (Aufnahme aus dem Jahr 2005. © James Duncan Davidson/O'Reilly Media/ CC BY-SA 2.0)

Mitchell Baker, die Lenkerin des Open-Source-Projektes Mozilla, warnt eindringlich davor, die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) ausschliesslich nur einigen Tech-Giganten zu überlassen. Gegenüber der Deutschen Presseagentur DPA betonte die Mozilla-Chefen, dass es äusserst wichtig sei, dass die Trainingsdaten und die Ergebnisse der neuen KI-Funktionen von den einzelnen Nutzern und Unternehmen kontrolliert werden können und nicht zentral von einigen wenigen grossen Unternehmen gesteuert werden.

Das freie Softwareprojekt, zu dem unter anderem auch der weit verbreitete Webbrowser Firefox gehört, hatte am Wochenende in Berlin sein 25-Jahr-Jubiläum gefeiert.

Nach Bakers Ansicht werde künstliche Intelligenz wahrscheinlich die bestimmende Technologie der aktuellen Generation sein, so wie das Internet die Welt grundlegend und für immer verändert habe. "Was wir im vergangenen Jahr gesehen haben, kratzt nur an der Oberfläche dessen, was möglich ist," streicht Baker hervor. KI-Funktionen würden zunehmend in Produkten und Benutzererfahrungen zum Einsatz kommen. Man könne aktuell noch verhindern, dass diese Systeme in einigen wenigen eingeengten Umgebungen gefangen seien. "Wir können Vorschriften entwickeln, die für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit sorgen," so die Mozilla-Chefin.

Derzeit wird die Entwicklung von künstlichen Intelligenz vor allen von grossen IT-Konzernen in den USA vorangetrieben. Baker verwies dabei aber auch auf etliche "massive Open-Source-Aktivitäten", mit denen die Stärkung des Oligopols vermieden werden könne. Auch wenn diese nicht die Finanzkraft der Tech-Giganten hätten, könnten sie für "grosse Veränderungen" sorgen, meint Baker.



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