Symbolbild: Andrew Neel/ Unsplash.com

Mit dem neu aufgelegten Positionspapier "Für die digitale Zukunft – Mehr Frauen in die Informatik!" fordert die Kommission Bildung von ICTswitzerland, dass alle ihren Beitrag leisten, um die Rahmenbedingungen in der Schweiz für Frauen in der Informatik attraktiver und fairer zu gestalten. Alain Gut, Präsident der Kommission Bildung, betont: "Um in Zukunft den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz sicherzustellen, müssen wir den Frauenanteil in den Mint-Fächern, im Speziellen in der Informatik, massiv steigern. Dazu sind Einsatz und ein kulturelles Umdenken von uns allen gefragt."

Hintergrund dazu ist, dass heute ein Grossteil der Frauen in den typischen KV-Berufen tätig ist, die stark unter Druck geraten werden. In den Berufen, die mit der Digitalisierung an Bedeutung gewinnen, sind die Mint-Disziplinen gefragt und eben dort fehlen die Frauen. Heute seien Frauen bei den Informatikausbildungen kontinuierlich unterrepräsentiert, so ICTswitzerland. Im Jahr 2018 entfielen demnach lediglich 11 Prozent dieser Abschlüsse auf Frauen.

Konkret werden im Positionspapier der Kommission Bildung die nachfolgenden Forderungen aufgestellt:
- Bund, Kantone, Gemeinden und Stiftungen sind angehalten, speziell auf Mädchen ausgerichtete Mint-Initiativen zu fördern.
- Erziehungs- und Bildungsdirektionen sowie die Pädagogischen Hochschulen sollen ihre Anstrengungen erhöhen, um einen gendergerechten Unterricht zu gewährleisten. Ziel der Volksschule soll die Gleichstellung von Frau und Mann bzw. Mädchen und Buben sein. Sie hat den pädagogischen Auftrag, die Chancengleichheit beider Geschlechter zu garantieren.
- Das familiäre Umfeld, Lehrpersonen, Berufsbildende und Berufsberatende sind aufgerufen, Mädchen bei der Wahl eines "geschlechtsuntypischen" Berufs zu unterstützen und ihr Selbstbewusstsein in Bezug auf ihre mathematischen Fähigkeiten zu stärken. Nur so kann die Segregation aufgeweicht werden.
- Die Arbeitgebenden der Informatikbranche und allen anderen Branchen, die InformatikerInnen anstellen, sollen sich für die Attraktivität der Informatikberufe einsetzen. Es soll sichergestellt werden, dass für Frauen Saläre und Weiterbildungsmöglichkeiten verbessert sowie flexible Arbeitspensa und Arbeitszeiten für alle Aufgabengebiete bereits beim Berufseintritt angeboten werden.
- Die AnbieterInnen von Ausbildungen und Studiengängen sind dafür verantwortlich, Einsatzgebiet und Nutzen der Mint-Ausbildung besser darzustellen.
- In diesem Sinne ist die Politik auf nationaler, kantonaler und lokaler Ebene gefordert, sich für die aufgeführten Anliegen stark zu machen.

Um die Frauen in der Informatik zu fördern, müsse ein kultureller Wandel stattfinden, postuliert ICTswitzerland. Ein Umdenken in den Unternehmen, in den Ausbildungsinstitutionen, in der Bildungsverwaltung, in der Berufsberatung, aber auch in der Familie und vor allem in der Bildungspolitik sei notwendig. Moderne Arbeitsformen und ein zielgruppenorientiertes Marketing für ein positives Image der Informatikberufe seien gefragt.

Zum vollständigen Positionspapier hier!!



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