Foto: Oneweb

In der Wüste mal eben kurz die Mails checken, im Dschungel die neusten Nachrichten lesen? An mobiles Internet haben sich die meisten Menschen gewöhnt. Aber es gibt Orte, da würden wohl die wenigsten mit Internetempfang rechnen. Ganz zu schweigen von nervigen Funklöchern. Neue Projekte versprechen nun, die gesamte Welt mit günstigem Internetzugang zu versorgen – mithilfe von Satelliten im Weltraum.

Oneweb Satellites heisst ein Vorhaben. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus und dem US-Telekommunikationsunternehmen Oneweb, hinter dem Internetpionier Greg Wyler steht. Airbus ist für die Entwicklung der Satelliten zuständig. Am 26. Februar sollen die ersten von ihnen an Bord einer Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All geschossen werden. Hunderte weitere sollen in den kommenden Jahren folgen – mit dem Raketenbauer Arianespace sind aktuell 21 Raketenstarts vereinbart.

Das Neue an dem Projekt ist, dass die Satelliten auf eine niedrige Erdumlaufbahn von 1200 Kilometern gebracht werden sollen. Aktuell gibt es Satelliten-basiertes Internet in der Regel von geostationären Satelliten, die die Erde in mehr als 35.000 Kilometer Entfernung umrunden. Ebenfalls besonders ist, dass die Satelliten in Massenproduktion gefertigt werden – mehrere täglich werden gebaut. Sie sind kleiner und leichter als gewöhnliche Satelliten, daher können mit einem Raketenstart gleich eine Reihe von ihnen ins All befördert werden.

Auf der Erde kommunizieren Benutzerterminals mit den Satelliten im Weltraum. Im Fall von Oneweb funktioniert das über kleine Satellitenschüsseln, die auf dem Dach montiert sind und mit Solarstrom versorgt werden. Sie können 3G-, LTE- oder 5G- Internet sowie WLAN in die Umgebung bringen, verspricht Oneweb.