Otto-Zentrale in Hamburg-Bramfeld (Bild: Otto)

Der deutsche Handelskonzern Otto will mit Robotern des US-Unternehmens Boston Dynamics die Effizienz seiner Logistik vorantreiben. Konkret sollen an 20 Standorten künftig Roboter des Modells "Stretch" zum Einsatz kommen, die etwa Container entladen könnten, wie Kay Schiebur, Vorstandsmitglied der Otto Group, gegenüber Medien betonte.

Darüber hinaus sollen in den kommenden 24 Monaten an zehn Standorten die vierbeinigen "Spot"-Roboter genutzt werden, die vom Aussehen her an einen grossen Hund denken lassen. Sie sollen für Otto unter anderem Tunnel inspizieren, Geräte-Anzeigen ablesen und Gas- oder Druckluft-Lecks anhand von Geräuschen entdecken können.

Laut Schiebur sei das Entladen von Containern momentan ein Flaschenhals in der Logistik. An bestimmten Stosszeiten im Jahresverlauf könne es vorkommen, dass 60, 70 oder bis zu 100 Container darauf warten, entladen zu werden, so der Manager.

Boston Dynamics mit Zentrale in Waltham im US-Bundesstaat Massachusetts), gilt als eines der am weitesten fortgeschrittenen Robotik-Unternehmen der Welt und ist vor allem für die Entwicklung einer Reihe von dynamischen, hochmobilen Robotern bekannt, darunter Bigdog, Spot, Atlas und Handle. Das Unternehmen gehörte zeitweise Google, wurde aber vor am 20. Dezember 2020 zu 80 Prozent vom südkoreanischen Autobauer Hyundai übernommen. In Netz sind seit Jahren Videos populär, die Fähigkeiten der Maschinen von Boston Dynamics demonstrieren.

Später wolle Otto auch "Atlas"-Roboter einsetzen, so Schiebur weiters, der auf Vorstandsebene für Logistik zuständig zuständig ist. Zur Otto Group gehört neben Versandhandelsmarken unter anderem auch der Paketdienst Hermes. "Atlas" habe den Vorteil, stark und mobil zu sein - und zwei Hände zu haben, sagte Boston-Robotics-Chef Robert Playter. Er schränkte zugleich ein, dass bis zur Vermarktung des Roboters noch einige Zeit vergehen werde.

Hingegen bestehe "Stretch" vor allem aus einem grossen Greifarm mit Saugnäpfen, der Kartons bis zu einem Gewicht von 23 Kilogramm bewegen könne. Seine erste Aufgabe sei es, Waren aus dem Container zu holen und auf ein Laufbahn zu legen. Mit der Zeit solle er aber auch zum Beispiel Paletten be- und entladen, sagte Playter. Otto und Boston Dynamics wollen auch bei der Entwicklung kooperieren. Der Roboter-Anbieter will unter anderem seine Software zur visuellen Erkennung von Objekten verbessern.



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