Facebook könnte seine Toleranz bei Hass- und Rassismus-Postings teuer zu stehen kommen (Bild: HDW)

Das weltgrösste soziale Netzwerk Facebook könnte seine Zurückhaltung bei Hass- und Rassismus-Postings allmählich finanziell zu spüren bekommen. So hat sich etwa die Outdoor-Modefirma The North Face als erste grössere Marke einer Boykottaktion wegen Facebooks umstrittenen Umgangs mit rassistischen, hetzerischen und manipulativen Inhalten angeschlossen. "Wir sind dabei", betonte das Unternehmen bei Twitter zum Aufruf, aus Protest keine bezahlte Werbung mehr bei der Online-Plattform zu schalten. US-Bürgerrechtsorganisationen hatten die Aktion unter dem Motto "Stophateforprofit" gestartet.

Der Plattform wird schon des längeren vorgeworfen, zu nachlässig mit kontroversen Beiträgen umzugehen. Angesichts der US-Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt ist diese Kritik wieder stark aufgeflammt. Facebook-Chef Mark Zuckerberg trug dabei selber auch wesentlich bei. Der 36-jährige Konzernchef vertrat in einer Debatte um umstrittene Aussagen von US-Präsident Donald Trump den Standpunkt, dass die Tiraden von der Redefreiheit gedeckt seien und Facebook nicht einschreiten müsse. Dafür musste sich Zuckerberg sogar vor seinen eigenen Mitarbeitern rechtfertigen.

Sollte der Boykott grössere Ausmasse annehmen, könnte er Facebook dort treffen, wo es für den Internetgiganten am schmerzvollsten ist. Die Werbeerlöse sind Facebooks bei Weitem wichtigste Einnahmequelle, sie machen fast den gesamten Umsatz des Konzerns aus, der im ersten Quartal bei rund 17,7 Milliarden US-Dollar (16,83 Mrd. Schweizer Franken) lag.



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