thumb

Dem Spitzenspieler Lee Sedolm ist es im viel beachteten Duell zwischen Mensch und Computer im asiatischen Brettspiel Go nun in der vierten Partie gelungen, gegen die Google-Software Alphago einen Prestigesieg einzufahren. Vor dem letzten Spiel am Dienstag in Seoul ist der Software bei einem Spielstand von 3:1 der Gesamtsieg jedoch nicht mehr zu nehmen.

Der Rechner gab die Partie heute nach mehr als viereinhalb Stunden auf, nachdem die Gewinnmöglichkeiten auf ein Minimum gesunken waren. Der Südkoreaner Lee, der sich nach der dritten Niederlage am Samstag bei seinen Fans noch entschuldigt hatte, zeigte sich erleichtert: "Dieser Sieg ist unbezahlbar." Der 33-jährige Lee erhielt nach dem Sieg bei der anschliessenden Pressekonferenz kräftigen Applaus. "Ich möchte diesen Sieg gegen keinen andern tauschen", sagte er. Lee hatte nach den Niederlagen von einer fast perfekten Spielweise von Alphago gesprochen. Das Strategiespiel Go mit seinen vielen möglichen Spielzügen galt bis zuletzt als zu komplex für Computer.

Beim vierten Spiel deckte Lee dann Schwächen des Programms auf. "Lee hat Alphago überrascht“, sagte der Profi Michael Redmond, der die Partien auf Youtube kommentiert. Sein Eindruck sei gewesen, Alphago habe auch noch in einer Verlustposition auf Gewinn spielen wollen. Das erkläre auch die schrägen Züge des Rechners. Die Niederlage für das Programm am Sonntag sei sehr wertvoll, sagte Demis Hassabis, der den zu Google gehörenden Alphago-Entwickler Deepmind mitgegründet hatte. Sein Team werde die Partie genau analysieren und Alphago verbessern, sagte er in Seoul. Hassabis hatte schon vorher deutlich gemacht, dass Alphago nicht perfekt sei.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals