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Der "Luigi"-Roboter analysiert Abwässer, um Bakterien, Viren und Chemikalien ausfindig zu machen. Das Gadget ist von Forschern des MIT Senseable City Lab entwickelt worden und trägt zur Prognose von Krankheitsausbrüchen bei. Die Analyse erfolgt zusammen mit einem Programm, das sich "Underworlds" nennt. Luigi entnimmt in der Kanalisation flüssige Proben, die anschliessend ausgewertet werden.

"Natürlich könnte im Extremfall eine solche Analyse hilfreich sein, jedoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich alle Haushalte dazu entschliessen, einen solchen Roboter zu erwerben", erklärt dazu der Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt. Neben den finanziellen Aufwendungen sei auch die Frage des Datenschutzes ungeklärt. "Wer erhält welche Angaben über den Bürger?", fragt sich der Wissenschaftler. "Zudem darf nicht vergessen werden, dass bereits gegenwärtig zahlreiche Tests und Messungen an zentralen Wasserstellen allerorten stattfinden", erläutert Reinhardt. Eine Verunreinigung oder gar ein biologischer Anschlag seien daher sehr unwahrscheinlich.

Der Roboter verbringt in etwa ein bis zwei Stunden im Abwasserkanal. Luigi ist mit Ultraschallsensoren ausgestattet, die dem zylindrischen Roboter dabei helfen, 40 Zentimeter über dem Ziel in der Luft zu schweben. Mithilfe einer Pumpe wird Flüssigkeit abgesaugt, die dann zu einem Filter gelangt, der Toilettenpapier und feste Bestandteile extrahiert.

Im nächsten Schritt kommt das Wasser zu einem weiteren Filter, in dem das Wasser abermals gesiebt wird sowie Bakterien und Viren entnommen werden. Die Abwasser-Technologie kommt in erster Linie zur Überwachung von gefährlichen Infektionskrankheiten zum Einsatz. "Sie hilft uns dabei, das Unsichtbare einer Stadt zum Vorschein zu bringen", erklärt Carlo Ratti, Director des MIT Senseable City Lab.
http://web.mit.edu
http://underworlds.mit.edu



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