Der Hackerangriff auf mehrere südkoreanische Fernsehsender und Banken im März geht einer südkoreanischen Untersuchung zufolge auf das Konto des nordkoreanischen Militärgeheimdienstes. "Es war eine absichtliche, gut geplante Cyberattacke aus Nordkorea", sagte ein Sprecher der südkoreanischen Internet- und Sicherheitsbehörde am Mittwoch.

Es gebe "viele Beweise", dass der Militärgeheimdienst des Nordens den Angriff geführt habe. Die Attacke sei mindestens acht Monate lang vorbereitet worden. Den Ermittlungen von Regierungsexperten und weiteren Fachleuten zufolge ging der Hackerangriff von sechs Computern in Nordkorea aus. Um Angreifer-Software auf Rechner im Süden zu installieren, wurde die Attacke demnach über 49 Orte in zehn Ländern geleitet.

Am 20. März waren in Südkorea die Computer der Fernsehsender KBS, MBC und YTN sowie der Banken Shinhan, Nonghyup und Jeju teilweise oder vollständig lahmgelegt worden. Laut der südkoreanischen Behörde wurden etwa 48.700 Computer, Bankautomaten und weitere Geräte beschädigt.

Der Vorgang erfolgte wenige Tage nach Vorwürfen aus Nordkorea, wonach Südkorea und die USA hinter einem "anhaltenden und intensiven" Hackerangriff stünden, der mehrere staatliche nordkoreanische Websites lahmgelegt hatte. Zugleich fiel er in die noch andauernde Zeit der erhöhten Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Das kommunistische Nordkorea hat in den vergangenen Wochen immer wieder Angriffsdrohungen gegen Südkorea und die USA ausgesprochen.

Unterdessen hat sich die japanische Stadt Yokohama für eine offizielle Twittermeldung von Dienstag entschuldigt, bei der irrtümlich der Start einer nordkoreanischen Rakete gemeldet worden war. Die etwa 40.000 Follower waren dabei aufgefordert worden, die Informationen aus Radio und Fernsehen zu verfolgen. Das Twitter-Konto @yokohama_saigai soll vor allem die Bevölkerung bei Gefährdungen warnen, etwa Erdbeben, Stürmen oder Tsunamis. Die Meldung über den Raketenstart war offenbar für den Fall des Falles vorbereitet und dann irrtümlich verschickt worden.



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