Tiktok-Anwenderin (Bild: Pixabay/ Stefan Coders)

Die vom chinesischen Konzern Bytedance betriebene Videoplattform Tiktok kann die von der EU angedrohte Strafzahlung wegen der umstrittenen neuen App "Tiktok Lite" vorerst abwenden, nachdem der speziell bei Jugendlichen beliebte Social-Media-Dienst eine Risikoeinschätzung, wie von der Brüsseler Behörde verlangt, eingereicht hat.

Stein des Anstosses für die EU ist das mit der neuen App verbundene Bonusprogramm, dem zufolge die Anwende für jedes angesehene Video Punkte gutgeschrieben bekommen. Kritiker befürchten, dass damit ein erhöhtes Suchtpotenzial einhergehen könnte. Tiktok hat "Lite" erst kürzlich in Frankreich und Spanien auf den Markt gebracht.

Hintergrund dazu ist, dass Tiktok wie die anderen grossen Onlinedienste einer verschärften Regulierung im Rahmen des europäischen Digital Services Act (DSA) unterliegt. Dieser verbietet unter anderem "Dark Patterns“, also manipulative Praktiken, mit denen Nutzern auf den Plattformen gehalten oder zu Käufen animiert werden. Darüber hinaus verpflichtet das Gesetz Internetkonzerne auch dazu, ein Risikomanagement einzurichten sowie verstärkt gegen Hass und Hetze im Internet vorzugehen. Bei Verstössen drohen Strafen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.