thumb

Die Migros-Konkurrentin Coop gibt der von der Postfinance lancierten Bezahl-App Twint den Vortritt gegenüber Paymit. Nachdem Testläufe in einzelnen Filialen mit Twint offenbar zur Zufriedenheit des Coop-Managements aufgefallen sind, soll das Bezahlen mit der Postfinance-App nun schweizweit ausgerollt werden.

Damit sollen laut den Angaben bis Ende Jahr rund 3000 Kassen in Coop-Supermärkten mit dem Gerät ausgerüstet werden, welche das Zahlen mit der Twint-App ermöglicht. Bis Ende Februar 2016 soll dann der Rest der Coop-Verkaufsstellen damit ausgestattet sein.

Neben Twint kämpft auch Paymit um eine möglichst starke Marktposition beim Bezahlen und Geldüberweisen mit dem Handy. Hinter der Paymit-App stehen der Finanzmarktinfrastrukturdienstleister SIX, diverse Banken sowie die Swisscom. Mit Paymit kann allerdings erst Geld von einem an einen anderen Benutzer überwiesen werden. Eine Bezahlfunktion kennt die App bislang noch nicht. Der Entscheid von Coop könnte Twint einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bringen. Denn die Postfinance-App verfügt damit über eine kritische Masse an Orten, wo mit der App bezahlt werden kann.

Generell aber müssen Twint und Paymit längerfristig ohnehin mit internationalen Systemen wie etwa Applepay. Dennoch dürfte es entscheidend sein, welches System in den nächsten Monaten am meisten Nutzer und Zahlstellen für sich gewinnen kann, da sich kaum mehrere Systeme parallel etablieren dürften. Während Coop sich bereits für ein System entschieden hat, setzt die Migros vorerst noch auf eine eigene App. Diese funktioniert allerdings nicht mit der Funktechnologie NFC, sondern mit Barcodes, die an der Ladenkasse eingescannt werden. Mittlerweile haben auch die SBB und der Kantinenbetreiber SV Group angekündigt, Twint testen zu wollen.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals