John Riccitiello (© Gamesonlinegazette.blogspot.de/ CCO 1.0)

John Riccitello, CEO der auf die Entwicklung von Videospielsoftware fokussierten Unity Technologies, wirft nach den Auseinandersetzungen rund um ein neues Preismodell, das Games-Entwickler gegen die Firma aufgebracht hat, das Handtuch. Den Chefposten des in San Francisco domizilierten Konzerns werde interimsmässig der frühere Chef des Software-Anbieters Red Hat, James Whitehurst, übernehmen, heisst es in einer Aussendung von Unity.

Das Unternehmen Unity, das seit 2020 an der New Yorker Stock Exchange gelistet ist, ist vor allem für eine sogenannte Game Engine bekannt, eine Software-Umgebung, in der das Spiel entwickelt und dargestellt wird. Damit ist die Firma ein Schlüssel-Partner für viele Spiele-Anbieter. Im September hatte Unity ein neues Preismodell eingeführt. Kern war, dass Entwickler nach Überschreiten der Marke von 200'000 Downloads oder 200'000 Dollar Umsatz bei jeder Installation ihres Spiels eine Gebühr bezahlen sollten. Betroffene kritisierten unter anderem, dass dies auch bei kostenlosen Spielen gelten sollte und kleine Anbieter besonders hart treffen würde. Einige Entwickler kündigten an, zu konkurrierenden Game-Engine-Plattformen zu wechseln. Nach dem Aufruhr in der Branche wurden die Änderungen bereits zum Teil zurückgefahren.

Unity Technologies wurde 2004 als "Over the Edge Entertainment" (OTEE) in Kopenhagen von David Helgason, Nicholas Francis und Joachim Ante gegründet. Over the Edge veröffentlichte ihr erstes Spiel, Gooball, im Jahr 2005. Das Spiel scheiterte kommerziell, aber die drei Gründer sahen den Wert in den Spielentwicklungswerkzeugen, die sie zur Vereinfachung der Spielentwicklung geschaffen hatten, und so verlagerten sie den Schwerpunkt des Unternehmens auf die Entwicklung einer Engine für andere Entwickler. 2005 veröffentlichte Unity die Engine Unity zur Erstellung von Videospielen. 2007 wurde Over the Edge Entertainment in Unity Technologies umbenannt.



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