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Wenn es um die Verlängerung eines Mobilfunkvertrages geht, haben es die Netzbetreiber zunehmend schwerer, die eigene Kundschaft bei der Stange zu halten. Wie aus einem aktuellen Bericht der PwC hervorgeht, hat die Loyalität der Handy-Nutzer in den USA ein neues Allzeittief erreicht.

Demnach beträgt die durchschnittliche Zeitspanne, in der ein Kunde im vergangenen Jahr in einem vertraglichen Verhältnis mit ein und demselben Mobilfunkanbieter gestanden hat, nicht länger als 48 Monate. 2010 fiel der entsprechende Zeitraum mit 59 Monaten noch deutlich höher aus.

"In Deutschland stellt sich die Entwicklung anders als in den USA eher zweigeteilt dar: Es gibt eine sehr grosse Gruppe, die ihrem Anbieter auch länger als 48 Monate treu bleibt - sei es aus Zufriedenheit, Unwissenheit über günstigere Alternativen oder schlicht aus Bequemlichkeit. Genauso gibt es aber einige, die häufiger wechseln", erklärt etwa Rafaela Möhl, Pressesprecherin beim deutschen Online-Tarifberater Teltarif. In der Schweiz dürfte die Situation ähnlich sein. Die Gründe für einen Umstieg seien zumeist im Kostenargument zu suchen. "Die Anbieter gehen mit immer günstigeren Tarifen auf Kundenfang. Wer hier die Marktentwicklung im Auge behält, kann durch einen Wechsel durchaus einiges an Geld sparen", so Möhl.

"Die Konkurrenz ist unerbittlich und der Preisfaktor ein zentrales Entscheidungselement", zitiert CNN Pierre-Alain Sur, Leiter des Bereichs Global Communications Industry bei PwC. "Das führt dazu, dass der Wechsel von einem Anbieter zum nächsten am Ende einer Vertragsperiode beschleunigt wird", so Sur. Dies sei aber keine völlig neue Entwicklung, sondern vielmehr ein Trend, der sich bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet habe. "Das Schockierende daran ist nicht, dass es passiert, sondern wie schnell es passiert", betont der PwC-Experte.

Durch die wachsende Bereitschaft zum Netzwechsel auf Nutzerseite erhöht sich der Druck auf die Betreibergesellschaften, die in ihrem Kampf um Kundenbindung immer tiefer in die Trickkiste greifen müssen. "Vielfach wird versucht, Bestandskunden durch besondere Lockangebote bei Stange zu halten. Nicht selten werden dabei spezielle Rabatte auf neue Handymodelle oder Gesprächsguthaben gewährt. Hier sollte man dann aber prüfen, ob diese Angebote wirklich so günstig sind, wie sie auf den ersten Blick aussehen und auf jeden Fall mit der Konkurrenz vergleichen, ob es da nicht günstiger geht", schildert Möhl.

Die Frage, ob und wann jemand von einem Mobilfunkkonzern zum nächsten wechseln soll oder nicht, lässt sich aber nicht pauschal beantworten. "Prinzipiell würde ich jedem dazu raten, sich öfter über die aktuelle Tarifentwicklung zu informieren. Allerdings ändert sich der Markt nicht so schnell, dass man jedes halbe Jahr den Tarif wechseln muss", so Möhl abschliessend.



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