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Der kalifornische IT-Riese Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat neue Rechner- und Speichersysteme vorgestellt, die Unternehmen die Einführung von High Performance Computing (HPC) und künstlicher Intelligenz (KI) erleichtern sollen. Zu den neuen Systemen gehören neue Generationen von HPE Apollo 2000 und HPE Apollo 4510, HPE Apollo 70, das erste HPC-System von HPE mit ARM-Architektur, sowie neue Bandspeicher-Lösungen auf Grundlage von LTO-8.

HPC- und KI-Methoden wie Modellierung, Simulation und Deep Learning sollen Innovationen in Bereichen wie Wertpapierhandel, CAD, Video-Überwachung oder Textanalyse ermöglichen. Um die Einführung solcher Anwendungen zu erleichtern, stellt HPE nun massgeschneiderte Systeme Parat. Zu den neuen und erneuerten HPE-Plattformen zählt etwa die Multi-Server-Plattform HPE Apollo 2000 Gen10 mit "Plug-and-Play"-Konfiguration, die speziell auf Anwenderfirmen mit wenig Platz im Rechenzentrum abzielt. Mit ihrer Scale-out-Architektur lässt sich die Plattform einfach vergrössern. Die neue Apollo-2000-Generation unterstützt die Grafikprozessoren NVidia Tesla V100 und ermöglicht damit Training und Echtzeit-Reaktionen für eine Vielzahl von Anwendungen - etwa bei der Videoanalyse im Bereich der öffentlichen Sicherheit. Das System beschleunigt die Anwendungs-Performance mit Intelligent System Tuning, und es bietet auch Firmware-Sicherheit auf der Grundlage von HPE iLO5 und dem so genannten Silicon Root of Trust.

Mit der HPE Apollo 70 hat HPE zudem ihr erstes HPC-System mit ARM-Architektur lanciert. Sie vereinfacht die Einführung in den Betrieb von HPC durch Unterstützung der HPE-Standardwerkzeuge für Provisionierung, Cluster- und Performance-Management, teilen die Kalifornier dazu mit. Die Apollo 70 nutzt den 64-bit-Prozessor ARMv8-A ThunderX2, ist speziell für speicherintensive HPC-Workloads ausgelegt und soll bis zu 33 Prozent mehr Speicherbandbreite als heutige Industrie-Standardserver liefern, wie HPE verspricht. Ausserdem bietet sie Zugriff auf Lösungen aus HPEs HPC-Partner-Ökosystem, darunter Red Hat Enterprise Linux, Suse Linux Enterprise Server for ARM und Hochgeschwindigkeits-Fabric-Lösungen für Infiniband und Ethernet von Mellanox.

Die HPE Apollo 4510 Gen10 wiederum ist speziell für Objektspeicher ausgelegt und bietet in einem 4U-Server mit Standardtiefe bis zu 600 TB pro System. Die Plattform sie ideal für Unternehmen, die die Speicherung und Lagerung massiver Datenmengen optimieren wollen und dazu Objektspeicher als aktives Archiv mit direktem Zugriff auf strukturierte und unstrukturierte Daten nutzen wollen, heisst es. Die neu unterstützten NVMe-Karten können als effizienter Scality-RING-Cache für Metadaten eingesetzt werden, sodass sämtliche Laufwerke als Objektspeicher genutzt werden können. Zusätzlich bietet die Apollo 4510 Gen10 ein neues Design mit frontseitigem Zugriff und Doppelschubladen in Standard-Racktiefe für die einfache Wartung.

Mit dem HPE LTO-8 Tape erlebt der Bandspeicher eine Renaissance als zusätzlicher Schutz gegen Cyber-Verbrechen und Ransomware-Angriffe, um das Risiko für Rechenzentren durch Offline-Datenspeicherung zu minimieren. Die neue Langzeit-Speicherlösung von HPE solle es laut Mitteilung den Anwenderbetrieben ermöglichen, ihren primären Speicher auf Band zu kopieren und gleichzeitig die Lagerkosten von Daten zu reduzieren. Mit über 30 TB Speicherkapazität pro Band bietet die neue Generation die doppelte Speicherleistung pro Fläche gegenüber des vorhergehenden LTO-7-Standard. Die Bandbibliothek HPE T950 speichert jetzt bis zu 300,6 Petabyte. Die Bandbibliothek HPE TFinity Exascale bietet Speicherkapazität von bis zu 1,6 Exabyte. Zusätzlich bieten HPEs LTO-8-Laufwerke in voller Bauhöhe Übertragungsraten von bis zu 360MB/s, eine 20-prozentige Verbesserung gegenüber der LTO-7-Generation.

Die Systeme HPE Apollo 2000 und HPE Apollo 4510 sind ab sofort verfügbar. HPE LTO-8 Tape wird gemäss HPE im Dezember ausgeliefert und die HPE Apollo 70 soll 2018 einsatzbereit sein.