Nach dem Plus von 2,2 Prozent des Schweizer ICT-Marktes im zu Ende gehenden Jahr bremsen die vielerorts eingeleiteten Sparmassnahmen das Wachstum der ICT-Ausgaben 2012 auf eine rote Null ab. Dies will das Schaffhauser ICT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen MSM Research im Rahmen seiner akutellen Marktanalysen eruiert haben.

Von den Auswirkungen der Staatsschuldenkrise, des starken Frankens und Abkühlung der globalen Entwicklung sind nach Ansicht von MSM fast alle Bereiche betroffen. Mittlerweile hätten auch alle Konjunkturauguren in den vergangenen Wochen ihre Prognosen für 2012 weiter gesenkt. So rechne die "Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes" in ihrer Herbstprognose noch mit einem geringen Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) von 0.9 Prozent und gehe zudem davon aus, dass die Ausrüstungsinvestitionen zum Stillstand kommen werden (0 Prozent). Die erwartete Eintrübung der wirtschaftlichen Entwicklung schlage auch auf die geplanten ICT-Ausgaben der Schweizer Unternehmen durch, dies zeigten die jüngsten Umfragen zur aktuellen Budgetplanung 2012, teilt MSM mit. Nach einem Wachstum von total 348 Millionen Fr. im laufenden Jahr, werde der ICT-Markt (B2B) 2012 um 0,2 Prozent auf ein Volumen von 16,2 Milliarden Franken schrumpfen, prognostiziert MSM.

Die durch die Kostensenkungsmassnahmen generierte Ausbremsung des Marktwachstums betrifft aber nicht alle Marktsegmente und Branchen in gleichem Masse, streichen die Marktforscher heraus. Während die Hardware-Ausgaben mit 2,5 Prozent ins Minus drehen sollen, würden Software und Services weiter geringfügig zulegen, heisst es. Und mit Blick auf die Entwicklung in den vertikalen Märkten werde die Industriebranche die grössten Budgetkürzungen im kommenden Jahr aufweisen: Die Ausgaben für ICT sollen hier um insgesamt 146 Millionen Fr. oder 3.6 Prozent schrumpfen.

Auch wenn die derzeitige Lage für viele Unternehmen im Vergleich zur Finanzkrise vor drei Jahren etwas mehr zeitlichen Spielraum zur Anpassung und Neuausrichtung biete, drohen nach Meinung von MSM weitere Ausgabenkürzungen, insbesondere wenn die anstehenden Probleme in der Eurozone anhalten werden.



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