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Zwei neue Studien der Work Smart Initiative gehen der Frage nach, wo die Schweiz im Hinblick auf flexible Arbeitsformen steht und wie Unternehmen den Wandel Richtung mehr Agilität und Flexibilität gezielt gestalten können. Von den rund 4,65 Mio. Erwerbstätigen der Schweizer Wirtschaft arbeiten demnach bereits 1,12 Mio. Personen, also rund ein Viertel, flexibel.

Allerdings können 2,62 Mio. Beschäftigte aufgrund ihrer Tätigkeit, der Infrastruktur oder des Firmenreglements noch nicht flexibel arbeiten. Bisher haben 79 Unternehmen die Work Smart Charta unterzeichnet und damit ihrem Bekenntnis zu einem flexiblen Denk- und Werkplatz Schweiz Ausdruck verliehen. Zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Work Smart Week wollen vom 12. bis 16. September anhand konkreter Praxisbeispiele Hilfestellung zur Umsetzung von flexiblen Arbeitsformen bieten.

Bei den neuen Studien der Universität Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz standen zwei Fragestellungen im Zentrum: Wie hat sich die Schweizer Wirtschaft konkret verändert seit der letzten Messung 2014 und welche Methoden gibt es, um die Transformation der Arbeitskultur erfolgreich zu gestalten? Dabei zeigte sich unter anderem:

- Von den 4,65 Mio. Erwerbstätigen der Schweizer Wirtschaft arbeiten bereits 1,12 Mio. Personen, also rund ein Viertel, weitestgehend flexibel.
- 2,62 Mio. Beschäftigte können (aufgrund ihrer Tätigkeit oder der technischen Infrastruktur) oder dürfen (aufgrund des Firmenreglements und/oder der Führungskultur) nicht flexibel arbeiten.
- 11 Prozent der Beschäftigten könnten von ihrer Tätigkeit her schon heute flexibel arbeiten, haben aber nicht die Technologie dazu (4 Prozent, konstant im Vergleich zu 2014) respektive keine Erlaubnis dies zu tun (7 Prozent im Vergleich zu 8 Prozent 2014).
- 30 Porzent aller Erwerbstätigen haben den Wunsch, häufiger flexibel zu arbeiten. Dies betrifft insbesondere diejenigen, denen es derzeit nicht erlaubt ist, und diejenigen, die es derzeit nur selten tun.
- Nur 6 Prozent der Erwerbstätigen möchten überhaupt nicht und nur 3 Prozent der Erwerbstätigen wollen weniger flexibel arbeiten.
- Grösste Hindernisse für flexibles Arbeiten: Teamzusammenarbeit erfordert räumliche Nähe (54 Prozent), Datenschutz und Vertraulichkeit (38 Prozent) sowie das Firmenreglement, das flexibles Arbeiten nicht oder nur in Ausnahmesituationen erlaubt (36 Prozent).

Für den Übergang von Präsenzmodellen zu flexiblen Arbeitsformen mit entsprechenden Zielvereinbarungen gibt es zahlreiche, in der Schweizer Wirtschaft erprobte Ansätze. Dazu zählen umfassende Methoden wie die "partizipative Unternehmensführung" als auch fokussierte Methoden "Weisungen und Social Guidelines". In der Praxis werden diese Ansätze oft kombiniert. Die Anwendung der Methoden und ihre Kombination sollten bewusst vorgenommen und auf den Unternehmenskontext abgestimmt werden.

Die Studien und Praxisbeispiele werden in der Work Smart Week vom 12. bis 16. September vorgestellt. Nebst Anlässen der Work Smart Initiative in St. Gallen, Bern und Genf besteht auch die Möglichkeit, Coworking Locations und diverse Anlässe von Partnern zu besuchen.

Zur Work Smart Initiative:
Im Frühjahr 2015 gründeten SBB, Swisscom, Microsoft Schweiz, Mobiliar, Post und Witzig The Office Company die Work Smart Initiative. Mit der Förderung flexibler Arbeitsformen sollen motivierende Rahmenbedingungen für hoch qualifizierte Arbeitnehmende geschaffen, der Arbeitsmarkt für Fachkräfte besser erschlossen und Ressourcen und Verkehrsinfrastrukturen smarter genutzt werden. Zurzeit haben gemäss Mitteilung der Initiative 79 Schweizer Arbeitgeber die Work Smart Charta unterzeichnet und bekennen sich damit zu diesen drei Zielen.