Homeoffice: Amazon verschärft Kurs dagegen (Bild: Pixabay/ Tookapix)

Der US-amerikanische Online-Versandhandels- und Cloud-Riese Amazon verschärft den Kurs gegen zuviel Homeoffice. "Wir erwarten, dass Sie ab sofort an drei oder mehr Tagen pro Woche ins Büro kommen“, heisst es in einer Aufforderung, mit der sich Amazon in den Vereinigten Staaten an all jene Mitarbeiter wendet, die zuletzt mehr als die vorgegebene Zeit im Homeoffice verbracht haben könnten. Auch andere IT-Grosskonzerne wie etwa Google und Zoom drängten in den Staaten zuletzt zu einer stärkeren Präsenz im Büro. Laut verschiedener Medienberichte sorgt der von Amazon verfolgte Ansatz nun vor allem unternehmensintern für Debatten.

Gemäss "Financial Times" (FT) ging die E-Mail mit besagter Aufforderung an all jene Beschäftigte, die sich in den vergangenen Wochen zu wenig oft, konkret "in weniger als fünf der letzten acht Wochen an weniger als drei Tagen die Woche", mittels Mitarbeiterausweis eingestempelt hatten. Amazon habe nach Beschwerden von einigen Beschäftigten in der Folge eingeräumt, dass es Fälle geben könne, in denen man sich geirrt habe, so die FT, die so wie andere Medien aber auch Datenschutzbedenken äussert.

Das US-amerikanische IT-Portal "Geekwire" erinnert in diesem Zusammenhang etwa an Amazon-Aussagen, laut denen beim Durchziehen des Mitarbeiterausweises an sich nur anonymisierte Daten weitergegeben würden, „um beispielsweise einen Gesamtüberblick darüber zu erhalten, wie viele Mitglieder eines Teams ins Büro kommen“. Auch Geekwire weist dabei irrtümlich für zu viel Homeoffice gerügte Mitarbeitende hin. Wie das IT-Portal mit Verweis auf Insiderangaben dazu weiter berichtet, habe ein Betroffener in einem internen Chat dazu etwa die Frage gestellt, ob man künftig mittels Selfies die Präsenz im Büro beweisen müsse.

Hintergrun dazu ist, dass Amazon-CEO Andy Jassy bereits im Februar ankündigte, seine Belegschaft wieder zurück ins Büro holen zu wollen. Mit der jetzt erfolgten Verschärfung der Massnahmen steht Amazon jedenfalls nicht allein da. So erinnert etwa der "Guardian" erinnert an Apple, wo es bereits seit März Strafandrohungen gegen Mitarbeiter gibt, die die nicht in Teilzeit ins Büro zurückkehren wollen. Als weiteres Beispiel nennt die Zeitung Twitter (X), wo nur kurz nach der Übernahme durch Elon Musk wieder Vollzeit im Büro eingeführt worden sei.

Auch bei Google und Zoom gibt es Straffungen. So werden bei der Alphabet-Tochter jetzt pro Woche drei Arbeitstage im Büro erwartet. Und selbst beim Videokonferenzunternehmen Zoom und damit einem der grossen Homeoffice-Profiteure will man die Belegschaft jetzt wieder verstärkt ins Büro zurückholen.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals