Symbolbild: Flickrcom/Intel Free Press

Der schweizerische Bundesrat und das Parlament wollen die digitale Transformation im Gesundheitswesen vorantreiben. Mit dem Programm "DigiSanté" soll bis 2032 der Rückstand der Schweiz in der Digitalisierung des Gesundheitswesens aufgeholt werden, heisst es in einer Aussendung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

Im Unterschied zu anderen Lebensbereichen, sei die Digitalisierung im Gesundheitswesen viel weniger weit fortgeschritten, so das BAG. So müssten um Beispiel einmal erfasste Daten immer wieder neu angegeben und könnten nicht für verschiedene Zwecke genutzt werden. Es fehle eine breit abgestützte, gemeinsame Strategie aller Akteure. Dies sei insbesondere während der Covid-19-Pandemie deutlich zu Tage getreten.

Den Auftrag zum Programm erteilte der Bundesrat dem Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) im Mai 2022, erarbeitet wird es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gemeinsam mit dem Bundesamt für Statistik (BFS). Am Beiratstreffen am vergangenen Donnerstag tauschten sich die Teilnehmenden über die Ziele und die Umsetzung des Programms aus, das der Bundesrat bis Ende 2023 beschliessen soll. Sie waren sich demnach einig über den dringlichen Handlungsbedarf. Bundespräsident Berset machte deutlich, dass ein nationales Programm notwendig sei, um für die übergreifende Koordination zu sorgen.

Das Programm "DigiSanté" soll die Qualität des Gesundheitssystems erhöhen, insbesondere für die Patientinnen und Patienten. Ziel sei auch mehr Effizienz, mehr Transparenz und eine erhöhte Patientensicherheit. Dazu müssten Daten für die Behandlung, Abrechnung, Forschung und Verwaltung medienbruchfrei ausgetauscht werden können. Datenschutz, informationelle Selbstbestimmung und Cybersicherheit müssten dabei gewährleistet sein.

Das Programm umfasst den Angaben zufolge zahlreiche Projekte und soll in mehreren Phasen umgesetzt werden. In einem ersten Schritt soll unter anderem ein klarer rechtlicher und organisatorischer Rahmen sowie die fachlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit Informationen nahtlos ausgetauscht werden können. In einem zweiten Schritt soll dann eine nationale Infrastruktur geschaffen werden, damit eine schnelle Umsetzung neuer, digitaler Gesundheitsdienste möglich werde.

Beirat Digitale Schweiz:
In den Beiratstreffen Digitale Schweiz tauschen sich Mitglieder des Bundesrates und Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Behörden und Zivilgesellschaft zu Themen der digitalen Transformation aus. Der Bundesrat bestimmt jährlich sogenannte Fokusthemen der Strategie Digitale Schweiz. Zu jedem Fokusthema findet ein Beiratstreffen statt. Die Treffen finden demnach mehrmals jährlich in wechselnder Zusammensetzung statt, jeweils unter dem Vorsitz eines Mitglieds des Bundesrates oder des Bundeskanzlers. Organisiert werden die Treffen durch den Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei.