Sitz von Delivery Hero in Berlin (Bild: Jörg Zagel/ CCO BY SA 3.0)

Der in Berlin domizilierte Online-Bestelldienst für Essen, Delivery Hero, hat wie erwartet für die geplante Übernahme des Konkurrenten Woowa von der südkoreanischen Kartellbehörde KFTC nur unter Auflagen freie Bahn erhalten. Zuerst müssten die Berliner ihre Südkorea-Tochter Yogiyo verkaufen, gibt die Regulierungsbehörde vor.

Delivery Hero hatte den Woowa-Kauf bereits vor einem Jahr angekündigt. Damals verfügte Woowa mit der Marke "Baedal Minjok" über einen der grössten Online-Essenslieferservices in Südkorea. Auch in Vietnam ist das koreanische Unternehmen aktiv.

Die nun für die Übernahme gemachte Auflage begründete die Regulierungsbehörde damit, dass Yogiyo und Woowas mit der Marke "Baedal Minjok" zusammen auf einen Marktanteil von 99,2 Prozent kämen. Dies könne zu höheren Gebühren für Restaurants führen und auch den Kunden schaden. Zudem bestünde die Gefahr, dass andere Marktteilnehmer aufgrund der starken Marktmacht und des Informationsvorsprungs an einem Markteintritt gehindert würden.

Zuletzt hatten auch einige südkoreanische Politiker Bedenken wegen der Übernahme geäussert, da die Coronavirus-Pandemie Druck auf kleine Restaurants und kleine Läden ausübt. Konzernchef und Delivery-Hero-Gründer Niklas Östberg hatte sich schon im November von den Vorschlägen der Kartellbehörde "extrem überrascht" gezeigt. Er unterstütze den Verkauf des Korea-Geschäfts nicht, hatte er damals erklärt.