Wirecard: Aktien werden aus dem Handel genommen (Foto: Leo Molatore/CC BY-SA 2.0)

Mehrere deutsche Börsen ziehen schon in wenigen Tagen einen Schlussstrich unter den Handel mit Aktien der insolventen Wirecard AG. Für Anleger, die das Papier des einstigen Dax-Konzerns noch im Depot haben, wird es damit immer schwieriger, die Aktie loszuwerden. Anlegerschützer raten zum Verkauf der Anteile.

Die Frankfurter Wertpapierbörse hatte bereits Anfang Oktober mitgeteilt, Wirecard-Aktien mit Ablauf des 15. November aus dem regulierten Markt auszuschliessen. Doch auch im Freiverkehr, wo weniger Vorschriften gelten, sei Wirecard dann nicht mehr handelbar, erklärte die Deutsche Börse nun auf Anfrage. Ein "ordnungsgemässer Börsenhandel" sei auch im Freiverkehr nicht mehr gewährleistet, so eine Konzernsprecherin. Aus diesem Grund sei Wirecard mit Ablauf des 15. November 2021 an der Deutschen Börse nicht mehr handelbar.

Die Deutsche Börse, der mit Abstand grösste Börsenbetreiber in Deutschland, begründete den Schritt damit, dass bei Insolvenzen stets geprüft werde, ob es beim jeweiligen Emittenten noch einen entsprechenden Ansprechpartner gebe. Wenn insbesondere kein gesetzlicher Vertreter mehr erreichbar sei, der etwa über Fragen der Finanzberichterstattung oder ähnlichen Fragen um das Wertpapier Auskunft geben könne, sei die Ordnungsmässigkeit nicht mehr gegeben und es erfolge ein Delisting von Amts wegen.

Wirecard-Aktien sind bisher nicht nur in Frankfurt, sondern auch an weiteren deutschen und ausländischen Börsen handelbar. Doch auch andere Börsenplätze ziehen nach - etwa auch die Börse Stuttgart. Die Börse München plant ebenso das Ende des Handels mit Wirecard-Aktien ab dem Stichtag. Man folge dem Referenzmarkt Frankfurt, sagte ein Unternehmenssprecher.



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