Telegram: Deutschlands neue Innenministerin sieht Handlungsbedarf (Bild: Pixbay/Geralt)

Die neue deutsche Innenministerin Nancy Faeser kündigt ein schärferes Durchgreifen gegen Hetze und Gewaltaufrufe beim Messengerdienst Telegram an. Das Bundesamt für Justiz habe gegen Telegram zwei Verfahren wegen Verstoss gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz geführt, auf die Telegram nicht reagiert habe. Das würde diese Bundesregierung so nicht hinnehmen, sagte Faeser den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag.

Derzeit würden Messengerdienste vom Netzwerkdurchsetzungsgesetz nicht erfasst, soweit sie zur Individualkommunikation bestimmt seien. Mit Telegram könne man inzwischen aber Nachrichten in öffentlichen Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern schreiben. Öffentliche Kanäle können laut Faeser von einer unbegrenzten Anzahl an Personen abonniert werden.

Diese offenen Kanäle würden bereits heute den gleichen Regeln des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes unterliegen wie etwa Facebook oder Twitter. Das bedeute, dass offensichtlich strafbare Inhalte innerhalb von 24 Stunden gelöscht werden müssen, rechtswidrige Inhalte innerhalb von sieben Tagen, so die SPD-Politikerin. Zudem gelte für die öffentlichen Kanäle die Meldepflicht an das Bundeskriminalamt.