Warten am Laptop: Digitalisierung deutscher Schulen nur schleppend (Foto: pixabay.com, MarlyneArt)

Die Digitalisierung deutscher Schulen bleibt weiter hinter ihren Möglichkeiten. Laut einer neuen Erhebung des Digitalverbands Bitkom bezeichnen 87 Prozent der Schüler schlechtes oder fehlendes WLAN als dringlichstes Problem - deutlich vor dem Lehrermangel mit 59 Prozent. Auf Rang drei der Mängelliste kommt die schlechte technische Ausstattung (56 Prozent).

Als weitere drängende Probleme werden der Umgang untereinander (51 Prozent) sowie der Ausfall von Unterricht (49 Prozent) genannt. Für knapp die Hälfte gehören auch der zu geringe Einsatz digitaler Geräte und Bildungsmedien sowie überfüllte Klassen (46 Prozent) zu den dringlichsten Problemen, gefolgt von aus Sicht der Schüler inkompetenten Lehrkräften (37 Prozent), veralteten Lerninhalten (26 Prozent) und kaputten Schulgebäuden (20 Prozent).

Dabei könnte der Einsatz digitaler Bildungsmedien wie Lernplattformen die Motivation stärken (74 Prozent) beziehungsweise bessere Schulnoten bewirken (56 Prozent). Nur 13 Prozent wollen nicht mit digitalen Bildungsmedien lernen. Zwei Drittel der Schüler sind der Ansicht, dass die technische Ausstattung an ihrer Schule verbessert werden muss. 62 Prozent sehen die zur Verfügung stehenden Bildungsmedien als veraltet an.

In nur 43 Prozent der Fälle sind Gestaltung und Umsetzung von Websites Teil des Stundenplans. Technische Grundlagen wie Programmiersprachen werden bei 42 Prozent vermittelt. Mit technologischen Entwicklungen wie KI oder Big Data kommen mit 24 Prozent nur die Wenigsten im Unterricht in Berührung. Bei der Produktion und Veröffentlichung digitaler Inhalte wie Videos für Youtube sind es 23 Prozent.

61 Prozent der Schüler wollen laut der Umfrage in der Schule jedoch auch erfahren, wie sie Geräte reparieren oder bauen können. Auch was die Einführung eines Pflichtfachs Informatik für die Klassen 5 bis 10 angeht, sind die Schüler weiter als die Schulen: Zwei Drittel (66 Prozent) halten ein solches Pflichtfach Informatik für eine gute, nur zehn Prozent halten es für eine schlechte Idee, jede beziehungsweise jeder Fünfte (21 Prozent) hat hier keine Präferenz.