Symbolbild: Pixabay/ Geralt

Im bereits über Jahre gehenden Prozess gegen das Onlinenetzwerk Facebook wegen der Weitergabe privater Nutzerdaten an die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica und andere konnte nun eine vorläufige Einigung erzielt werden. Denn wie aus Gerichtsakten hervorgeht, reichte das weltgrösste soziale Netzwerk bei einem Gericht im kalofornischen San Francisco den Entwurf einer "Grundsatzeinigung" ein und beantragte die Aussetzung des Verfahrens für 60 Tage, um die Vereinbarung schriftlich auszuarbeiten. Allerdings nennt Facebook im Antrag weder eine Entschädigungssumme noch andere Bedingungen der geplanten Vereinbarung.

Zur Erinnerung: Facebook-Nutzer hatten 2018 Klage gegen das Onlinenetzwerk wegen Verletzung der Regeln zum Schutz der Privatsphäre eingereicht, weil die Meta-Tochter persönliche Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere weitergegeben hatte. Die britische Beratungsfirma, die mittlerweile nicht mehr existiert, hatte die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet. Die Ergebnisse wurden unter anderem für die Brexit-Kampagne vor dem Referendum zum EU-Austritt Grossbritanniens 2016 und für den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump missbräuchlich genutzt.

Im Juli 2019 brummten die US-Bundesbehörden Facebook eine Strafe in Höhe von fünf Mrd. Dollar (fünf Mrd. Euro) auf, weil das kalifornische Unternehmen seine Nutzer "getäuscht" habe. Zudem beauftragten sie eine unabhängige Kontrollinstanz damit, den Umgang von Facebook mit persönlichen Daten zu überprüfen. Im September sollen Meta-Chef Mark Zuckerberg und die scheidende Geschäftsführerin Sheryl Sandberg von der US-Justiz zu dem Skandal einvernommen werden, heisst es.

Seit dem Cambridge-Analytica-Skandal hat Facebook wegen Missbrauchsverdachts Tausenden Apps den Zugang zu seinen Daten gesperrt und den Umfang der für Entwickler zugänglichen Daten eingeschränkt. Ausserdem ist es für Nutzer mittlerweile leichter, die Weitergabe ihrer Daten zu beschränken.



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